Zwei Festnahmen in Pflegeskandal

Knalleffekt im Pflegeskandal um ein Altersheim in Kirchstetten (Bezirk St. Pölten): Die Staatsanwaltschaft ließ am Mittwoch jene zwei Beschuldigten festnehmen, die in Wien zuletzt wieder als Pfleger gearbeitet hatten.

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten nannte gegenüber dem ORF Tatbegehungsgefahr als Haftgrund, also die Gefahr, dass der Pfleger und die Pflegerin neuerlich Misshandlungen begehen könnten, wie sie ihnen von der Staatsanwaltschaft St. Pölten bereits vorgeworfen werden - mehr dazu in Staatsanwaltschaft ermittelt in Pflegeskandal (noe.ORF.at; 19.10.2016).

Verdächtige am Mittwoch einvernommen

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Karl Wurzer, sagte, „dass zwei der fünf Tatverdächtigen wieder mit alten und dementen Personen arbeiten“. Ihre Einvernahmen dauerten am Mittwoch an. Nach Vorliegen der Verantwortung der Verdächtigen werde seitens der Staatsanwaltschaft St. Pölten geprüft, „ob Untersuchungshaft beantragt wird“, so Wurzer.

Außerdem werde untersucht, ob die beiden Pfleger nach ihrer neuerlichen Kündigung in Wien ohnehin nicht mehr arbeiten könnten oder ob sie neuerlich einem einschlägigen Job nachgehen würden. Denkbar wäre auch, dass das Gericht Untersuchungshaft verhängt, die Pfleger aber unter der Bedingung, dass sie nicht mehr im Pflegebereich arbeiten, auf freien Fuß setzt.

Berufsverbot wie bei Ärzten angedacht

Wiener Sozialeinrichtungen beraten währenddessen, welche Maßnahmen nötig wären, um von Verdachtsfällen rasch zu erfahren und Weiterbeschäftigungen zu verhindern. Im Ärztegesetz gebe es in derartigen Fällen ein Berufsverbot, darüber gelte es nachzudenken, sagte Peter Hacker, der Chef des Fonds Soziales Wien (FSW) - mehr dazu in wien.ORF.at.

Bernt Koschuh, noe.ORF.at

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