Patienten gequält: Verdächtige enthaftet

Die beiden am Mittwoch festgenommenen ehemaligen Pflegekräfte des Pflegeheims Kirchstetten (Bezirk St. Pölten) sind am Donnerstag enthaftet worden - gegen das Gelöbnis, bis zum Verfahrensende nicht im Pflegebereich tätig zu sein.

Das teilte Franz Cutka, Präsident des Landesgerichts St. Pölten, am Donnerstag mit. Über den Inhalt der Befragung der Verdächtigen wurden von Cutka keine Angaben gemacht. Die Festnahmen waren am Mittwoch wegen Tatbegehungsgefahr erfolgt, nachdem bekanntgeworden war, dass beide nach ihrer Entlassung im Vorjahr wieder in einem Wiener Pflegeheim gearbeitet hatten - mehr dazu in Zwei Festnahmen in Pflegeskandal (noe.ORF.at; 27.9.2017).

Dauer der Ermittlungen „nicht abzuschätzen“

Seit Oktober 2016 laufen Ermittlungen gegen fünf ehemalige Pflegekräfte der Einrichtung in Niederösterreich. Sie stehen im Verdacht, Patienten gequält und vernachlässigt und strafbare Handlungen gegen deren sexuelle Integrität und Selbstbestimmung begangen zu haben.

Wie lange die Ermittlungen noch dauern, sei nicht abzuschätzen. Staatsanwalt Leopold Bien verwies auf das ausständige Gutachten eines Gerichtsmediziners. Dieser war beauftragt worden, die Pflegebefohlenen zu begutachten und allfällige Gesundheitsschädigungen als Folgen der Taten festzustellen. Eine neue Dimension hatte der Fall in dieser Woche nach Veröffentlichung von Polizeiberichten und Einvernahmeprotokollen in der Zeitschrift „Falter“ bekommen.

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