Silberstein auch für Schnabl aktiv

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christoph Matznetter hat am Donnerstag die Silberstein-Verträge offen gelegt. Demnach gab es auch Leistungen an die SPÖ Niederösterreich unter Franz Schnabl, für diese wurden 40.000 Euro bezahlt.

Laut Matznetter tauchten Schriftstücke auf, die beweisen, dass Silberstein auch 2017 für die SPÖ Niederösterreich tätig war. Von 536.000 Euro Honorar an Silberstein „war ein Anteil von 40.000 Euro für die Beratung der SPÖ Niederösterreich für Fokusgruppen, Analyse und Vorschläge für ein Video, das am Parteitag (Juni 2017, Anm.) auch gebracht worden ist, bei dem Franz Schnabl zum Parteivorsitzenden gewählt wurde.“

SPÖ Verträge Silberstein

SPÖ

Unterlagen, die von der SPÖ am Donnerstag veröffentlicht wurden

Offenbar doch Zusammenarbeit 2017

Am Montag sagte SPÖ-Niederösterreich-Chef Franz Schnabl gegenüber noe.ORF.at noch, dass es eine frühere Zusammenarbeit der Landespartei mit dem umstrittenen Berater Tal Silberstein gab. Seitdem er selbst im Amt ist, gebe es diese nicht mehr: „Meines Wissens hat er für den Wahlkampf von Heidemaria Onodi die strategische Beratung gemacht - ich glaube das war 2003 oder 2008.“

Seit seinem Amtsantritt habe die SPÖ Niederösterreich jedenfalls keine Geschäftsbeziehung zu Silberstein, meinte Schnabl am Montag - mehr dazu in Silberstein: Schnabl bestätigt Zusammenarbeit. Am Montagnachmittag sagte auch der Landesgeschäftsführer der SPÖ, Reinhard Hundsmüller, dass „es keine Verbindung zur SPÖ Niederösterreich gibt.“

SPÖ-Stellungnahme vom Montag

Landesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller sagte am 2. Oktober, dass „es keine Verbindung zur SPÖ Niederösterreich gibt.“

In einer Reaktionen auf die Aussagen von Matznetter sagte Hundsmüller am Donnerstag in einer Aussendung: Durch den Wechsel des Landesparteivorsitzes Ende April und wegen der vorverlegten Nationalratswahl hätten sich in der Arbeit Silbersteins für die SPÖ auch Überschneidungen zu Niederösterreich ergeben, die an weiterverrechnet worden seien, hieß es in der Aussendung der SPÖ weiter.

Hundsmüller: „Nie ein Vertrag mit Tal Silberstein“

Als Leistungen wurden unter anderem die Erstellung eines Vorstellungsvideos für den neuen Landesparteivorsitzenden sowie eine Umfrage, in der Personen in Niederösterreich befragt worden seien erbracht. „Die SPÖ Niederösterreich hat nie einen Vertrag mit Tal Silberstein gehabt und hat auch in Zukunft nicht vor, externe strategische Berater zu engagieren.“

Laut den heutigen Ausführungen von Matznetter bezahlte die SPÖ Tal Silberstein bzw. seiner Agentur 536.000 Euro. Wie er betonte, sei die verdeckte Facebook-Kampagne kein Gegenstand der Verträge mit Silberstein gewesen. 131.250 Euro will man zurückfordern.

ÖVP: „Zuerst abgestritten, dann abgelenkt“

Mit Kritik reagierte am Donnerstag die niederösterreichische ÖVP auf die neuen Erkenntnisse rund um Tal Silberstein: „Zuerst wurde alles abgestritten, dann wurde versucht, abzulenken. Jetzt wissen wir: Die Führung der SPÖ Niederösterreich hat uns alle getäuscht. Das ist nicht niederösterreichisch“, so Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner in einer Aussendung.

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