WasserCluster Lunz: Erfolge in der Forschung

Seit zehn Jahren führt der WasserCluster Lunz eine über hundertjährige Tradition der Gewässerforschung in Lunz am See (Bezirk Scheibbs) fort. Vor 14 Jahren wurde die 1905 gegründete biologische Station geschlossen, 2007 wiedereröffnet.

Nach der Schließung war die Zukunft der Gewässerforschung in Lunz am See ungewiss – doch dank einer Kooperation der Universität Wien, der Donau-Universität Krems und der Universität für Bodenkultur in Wien sowie der Förderung durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wien konnte der WasserCluster Lunz 2007 wiedereröffnet werden.

Über die Entwicklung des WasserClusters Lunz informierten am Freitag die beiden Geschäftsführer Thomas Hein und Birgit Humpelstetter. Der WasserCluster habe sich „toll entwickelt“, sagte Thomas Hein, „aus einem Projekt hat sich eine starke Institution entwickelt.“ Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei von 16 auf 33 gestiegen, ergänzte Birgit Humpelstetter.

Wissenschaftler und Studenten aus 31 Nationen

Am WasserCluster Lunz haben in den vergangenen zehn Jahren Forschende und Studierende aus 31 Nationen im Rahmen von 48 wissenschaftlichen Projekten aquatische Ökosysteme erforscht. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen Themen rund um den Klimawandel, Diversitätsforschung, Stoffkreisläufe, Gewässermanagement und Renaturierung von Gewässern. Die Ergebnisse der Forschung wurden in über 230 Fachpublikationen veröffentlicht.

Biologen Martin Kainz und Robert Ptacnik bei Messarbeiten am Lunzer See

ORF NÖ

Klimawandel oder Gewässermanagement sind nur zwei der vielen Forschungsbereiche

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte am Freitag im Zuge des Festaktes in Lunz am See die Bedeutung der Wissenschaft für das Land Niederösterreich auch in diesem Bereich. „Ohne Wasser gibt es kein Leben, das Thema beschäftigt nicht nur uns in Niederösterreich und Wien, sondern die gesamte Welt. Das heißt, der WasserCluster hat nicht nur für uns eine große Bedeutung, sondern weltweit“, sagte sie.

Bedeutung für Forschung an der Donau-Universität

Im Zuge des Festaktes kamen auch Vertreter der Universität für Bodenkultur Wien, der Donau-Universität Krems und der Universität Wien zu Wort. In Lunz habe man einen der weltweit wenigen Standorte, die über eine so lange Zeit in die ökologische Langzeitforschung investierten, meinte der Rektor der Universität für Bodenkultur, Martin Gerzabek.

Der Rektor der Donau-Universität Krems, Friedrich Faulhammer, betonte, die Gründung in Lunz im Jahr 2007 sei auch ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Forschung an der Donau-Universität Krems gewesen. Für die Universität Wien sagte Hubert Keckeis vom Institut für Limnologie und Ozeanographie: „Für uns als Grundlagenforscher stellt Lunz ein zentrales Element für Lehre und Forschung dar.“

Wichtiger Standort für Universitätslehrgänge

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) betonte die große Tradition dieser Forschungseinrichtung, und es freue ihn sehr, dass diese so weiterlebe. In Bezug auf die Forschungsarbeiten in Lunz hielt er fest: „Die Qualität des Wassers ist von einer ganz besonderen Bedeutung“. Im Blick nach vorne spiele vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit eine große Rolle, so der Bürgermeister der Bundeshauptstadt.

Das Lunzer Forschungszentrum ist auch zu einem wichtigen Standort für die universitäre Lehre und internationale Ausbildung geworden. 120 Universitätskurse wurden in den vergangenen zehn Jahren in Lunz abgehalten, etwa 5.400 Studierende nahmen daran teil. Darüber hinaus schlossen 50 Studierende ihre Dissertation, Master-oder Bachelorarbeit am WasserCluster ab.

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