Keine Entwarnung vor Schweinepest

In sechs Bezirken gelten gesonderte Bestimmungen, um ein Übergreifen der Schweinepest von Tschechien auf Österreich zu verhindern. Nun wurden in allen Bezirkshauptmannschaften des Bundeslandes Jäger und Landwirte informiert.

Im Juni erreichte die Afrikanische Schweinepest (ASP) ihren bisher westlichsten Punkt in Europa, einen Bezirk in Tschechien, der etwa 90 Kilometer von der niederösterreichischen Grenze entfernt ist. Ein Elektrozaun und weitere Maßnahmen verhinderten bislang ein Ausbreiten der Schweinepest. Seit Juli 2017 gelten die Bezirke Hollabrunn, Tulln, Korneuburg, Mistelbach, Gänserndorf und Teile von Bruck an der Leitha als gefährdetes Gebiet. Dort müssen Schweine etwa über Nacht in den Stall. Jedes verendete Wildschwein muss der Behörde gemeldet werden und wird auf das Virus untersucht.

Schweine hinter Gitter, Schweinepest

ORF/Gernot Rohrhofer

Schweine dürfen derzeit oft nur unter strengen Auflagen ins Freie

Landwirte und Jäger werden aufgeklärt

Bisher gebe es in Österreich keinen einzigen Schweinepestfall, erklärt der niederösterreichische Veterinärdirektor Wigbert Roßmanith gegenüber noe.ORF.at. Derzeit finden aber nicht nur in den gefährdeten Bezirken, sondern auch in den Bezirkshauptmannschaften aller anderen Bezirke Informationsveranstaltungen für Landwirte und Jäger statt, bestätigt Christian Steger von der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten.

Dabei geht es nicht nur um das richtige Verhalten im Ernstfall, sondern auch um weitere Sicherheitsmaßnahmen. So sollen etwa keine Speiseabfälle, vor allem aus Ländern mit erhöhtem Risiko, an Schweine verfüttert werden. Transportfahrzeuge sollten gründlich gereinigt werden, darauf sei insbesondere bei Jagdreisen zu achten. Zudem sei jeglicher Kontakt von Hausschweinen mit Wildschweinen zu vermeiden. Für den Menschen ist die Afrikanische Schweinepest nicht gefährlich. Derzeit geht man davon aus, dass der Mensch für die rasche Ausbreitung der Schweinepest in Osteuropa verantwortlich ist.

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