Wiener Neustadt bekommt Sicherheitszentrum

In Wiener Neustadt ist der Startschuss für den Bau eines neuen Sicherheitszentrums gefallen. Das Projekt von Innen- und Justizministerium soll nach Fertigstellung in vier Jahren sowohl Polizei als auch Justizbehörden beheimaten.

38 Millionen Euro werden in das Sicherheitszentrum neben dem Landesgericht in Wiener Neustadt investiert. Das Projekt von Innen- und Justizministerium wird die Außenstelle der Regionaldirektion des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA), das Stadtpolizeikommando, die Staatsanwaltschaft und das Bezirksgericht beherbergen. Baubeginn ist im Herbst 2019. Vizekanzler und Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP), Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) und Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) unterschrieben am Montag eine entsprechende Absichtserklärung.

Bürgermeister Klaus Schneeberger, Vizekanzler Justizminister Wolfgang Brandstetter, Innenminister Wolfgang Sobotka und Hans-Peter Weiss (Geschäftsführer BIG)

Stadt Wiener Neustadt/Weller

Bürgermeister Klaus Schneeberger, Vizekanzler Justizminister Wolfgang Brandstetter, Innenminister Wolfgang Sobotka und Hans-Peter Weiss (Geschäftsführer BIG) (v.l.) unterzeichneten am Montag einen „Letter of intent“ für das neue Sicherheitszentrum

Ein Musterprojekt als Schnittstelle zur Polizei

Es handle sich um ein „großartiges Projekt“, sagte Vizekanzler Brandstetter bei einem Pressegespräch in Wiener Neustadt. Die Platzprobleme, mit denen gerade die Einrichtungen der Justiz zu kämpfen hätten, könnten damit gelöst werden: „Das ist eine Konzeption, die wirklich dazu führen wird, dass wir alle Probleme, die sich in den letzten Jahren hier aufgestaut haben, mit einem Schlag lösen können.“ Innenminister Sobotka bezeichnete die bauliche Zusammenfassung als „gelungene Idee“ und sprach von einem „Musterprojekt“, das auf dem Areal neben dem Landesgericht verwirklicht werden soll.

Als Schnittstelle zur Polizei soll das Sicherheitszentrum auch dazu beitragen, Probleme wie etwa die Drogenkriminalität besser in den Griff zu bekommen, betonte Sobotka: „Hier geht es uns ganz besonders darum, auch diesem Hotspot entsprechend Herr zu werden. Da bedarf es der polizeilichen Ermittlungen, aber da bedarf es auch der gerichtlichen Ahndung, dass wir hier wirklich Maßnahmen setzen können, die auch Wirkung zeigen“, so Sobotka.

Städtebaulich „ein großer Wurf“

Wiener Neustadt wolle auch städtebaulich einen „großen Wurf“ machen, betonte Bürgermeister Klaus Schneeberger: „Eine Aufwertung der Stadteinfahrt und damit die Chance, Wiener Neustadt noch besser zu platzieren, einen attraktiven Toreffekt zu erreichen, aber direkt in Stadtnähe auch einen attraktiven Wohnraum zu schaffen.“ Diesbezügliche Überlegungen mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gebe es seit zwei Jahren. Deren Tochter ARE wird Bauherr für das Sicherheitszentrum sein.

Es handle sich um ein „bahnbrechendes, großes Projekt“, stellte BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss fest. Mit dem neuen Sicherheitszentrum ist auch die Errichtung von etwa 400 neuen Wohnungen verbunden, hieß es am Montag. Zum Zeitplan sagte Weiss, dass ein Architekturwettbewerb gestartet werde, dessen Ergebnis Mitte 2018 vorliegen soll. Nach zwölf- bis 15-monatiger Planung könne im Herbst 2019 Baubeginn sein. Er gehe von maximal zwei Jahren Bauzeit aus, so Weiss.