Schnabl (SPÖ): „Für uns eine Niederlage“

Laut vorläufigem Endergebnis muss die SPÖ in Niederösterreich einen Verlust von 2,8 Prozentpunkten hinnehmen und erreicht 24,8 Prozent der Stimmen. „Das Ergebnis ist für uns eine Niederlage", sagte Landesparteivorsitzender Franz Schnabl.

In Stille nahmen die niederösterreichischen Sozialdemokraten in der Landesparteizentrale in St. Pölten die erste Hochrechnung zur Kenntnis. „Das Ergebnis ist für uns auf jeden Fall eine Niederlage, auch wenn das Prozentergebnis nicht so schlimm scheint“, sagte Landesparteivorsitzender Franz Schnabl in einer ersten Reaktion.

„Die Österreicherinnen und Österreicher haben ganz klar für Veränderung gewählt“, erklärte Schnabl. Veränderung sei auch das, was das Land Niederösterreich brauche, meinte er mit Blick auf die Landtagswahl 2018. Im Bundesland hat sich die SPÖ zum Ziel gesetzt, im kommenden Jahr die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen.

Nationalratswahl 2017 Landesparteiobleute Ziegler Schubert ORF Studio

ORF/Gernot Rohrhofer

Franz Schnabl (zweiter von links) im Wahlstudio des ORF Niederösterreich mit den Moderatoren Claudia Schubert und Robert Ziegler, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Walter Rosenkranz (FPÖ), Indra Collini (NEOS) und Helga Krismer (Grüne)

Hammerschmid: „Schwer umfochtener Wahlkampf“

Die SPÖ habe einen „sehr holprigen Wahlkampf“ geführt, das sei nicht nur in der Causa Silberstein manifest, sagte Schnabl. Welche Auswirkung die Causa um den Ex-Berater der Partei auf das Ergebnis gehabt habe, sei zu früh zu bewerten. „Es gibt vieles, was man besser machen kann. Wir werden uns das genau anschauen“, erklärte der Landesparteichef: „Wir wollen für die Landtagswahl daraus lernen.“

„Es war eine schwierige Konstellation für uns und es war auch ein Wahlkampf, der schwer umfochten war. Wir werden sehen, was die Zahlen am Ende hergeben“, sagte NÖ-Landesspitzenkandidatin Sonja Hammerschmid in einer ersten Reaktion.

Jubel für Kern: „Haben uns ordentlich geschlagen“

SPÖ-Vorsitzender und Bundeskanzler Christian Kern wurde am Sonntag vom roten Parteivolk wie ein Sieger empfangen und präsentierte gleich seinen Plan für die nächste Wahl: „Ab Montag dafür zu sorgen, dass wir wieder die Nummer eins werden.“ Gespräche mit der ÖVP werde man „mit Verantwortungsbewusstsein führen“, kündigte er an.

Die SPÖ ging am Sonntag auf Basis der Hochrechnung von Platz zwei und sogar geringen Zugewinnen aus. „Das ist nicht das Ergebnis, das ich mir für euch gewünscht habe“, sagte Kern seinen Genossen, „aber ich denke, wir haben uns wirklich ordentlich geschlagen. Wir haben eine Kampagne erlebt mit brutalem Gegenwind. Und trotzdem stehen wir immer noch.“ Zugleich entschuldigte er sich: „Mir tut es auch leid, wenn wir Fehler gemacht haben. Und ich will mich nicht ausnehmen.“

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