Grüne verloren drei Viertel ihrer Wähler

Die Nationalratswahl hat die politische Landschaft in Niederösterreich verändert. In zahlreichen Gemeinden überholte die FPÖ die SPÖ. Die Grünen mussten Verluste hinnehmen, die noch massiver ausfallen dürften als auf Bundesebene.

Die Grünen verloren exklusive Wahlkartenprognose drei Viertel ihrer Wählerinnen und Wähler und konnten am Sonntag nur in zwei Gemeinden zulegen: 1,88 Prozentpunkte in Glinzendorf (Bezirk Gänserndorf) und 1,32 Prozentpunkte in Breitenstein (Bezirk Neunkirchen). In den 571 anderen Gemeinden ging es zum Teil steil bergab. Rund um Wien lag das Minus oftmals im zweistelligen Bereich. In Laab im Walde (Bezirk Mödling) waren es sogar minus 15,13 Prozentpunkte.

Die ÖVP baute den ersten Platz aus dem Jahr 2013 aus und belegte in 449 Gemeinden Platz eins. Neue Hochburg der ÖVP ist mit einem Votum von 66,96 Prozent Röhrenbach (Bezirk Horn). In Gmünd zum Beispiel verdrängte die Liste von Sebastian Kurz die SPÖ vom ersten Platz. Die ÖVP legte landesweit in 27 Gemeinden zweistellig zu. Die größten Zugewinne gab es in Münchendorf (Bezirk Mödling) mit 15,05 Prozentpunkten und in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) mit 13,91 Prozentpunkten.

Bezirk Bruck an der Leitha wurde „blau“

Zweitstärkste Kraft in Niederösterreich ist seit Sonntag die FPÖ. Sie legte nur in zwei Gemeinden nicht zu und überholte in 16 Bezirken die SPÖ, in Schwechat und auch im gesamten Bezirk Bruck an der Leitha erreichten die Freiheitlichen sogar Platz eins. Die stärksten Zugewinne verzeichnete die FPÖ in Eggern mit einem Plus von 19,35 Prozentpunkten und in Haugschlag mit plus 18,31 Prozentpunkten (beide Bezirk Gmünd).

Wahl Sujetfoto

ORF / Gernot Rohrhofer

Die SPÖ schaffte es in 71 Gemeinden auf Platz eins. Den größten Zugewinn gab es in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) mit 5,75 Prozentpunkten, den größten Verlust musste die Partei in Schwarzau im Gebirge (Bezirk Neunkirchen) hinnehmen. Dort verloren die Sozialdemokraten 16,74 Prozentpunkte. Insgesamt musste die SPÖ laut vorläufigem Ergebnis ohne Wahlkartenprognose in mehr als 20 Gemeinden zweistellige Verluste verkraften.

NEOS konnte das Ergebnis der Nationalratswahl 2013 halten. Überdurchschnittlich viele Stimmen gab es für die Bewegung im Bezirk Mödling: 12,42 Prozent in Gaaden und 12,33 in Gießhübl. Die Liste PILZ war ebenfalls rund um Wien erfolgreich: In Purkersdorf oder Mauerbach kam der frühere Grüne auf mehr als acht Prozent der Stimmen.

Grüne stürzten auch in St. Pölten ab

In St. Pölten hielt die SPÖ mit 35,17 Prozent trotz Verlusten von 2,29 Prozentpunkten den ersten Platz, den größten Zuwachs erreichte die Volkspartei mit 6,26 Prozentpunkten auf 26,01 Prozent. Auf die FPÖ entfielen in der Landeshauptstadt 24,60 Prozent, das ist ein Plus von 5,88 Prozentpunkten. Die NEOS erreichten 4,41 Prozent (plus 0,01), die Liste Pilz lag mit 4,34 Prozent knapp dahinter. Die Grünen landeten wie auch im Land nur auf Platz sechs. Sie kamen auf 3,07 Prozent, was ein sattes Minus von 7,80 Prozentpunkten bedeutete.

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