Gesunde Chefs wichtig für Betriebsklima

Wenn es dem Chef gut geht, geht es oft auch den Mitarbeitern gut. Unter diesem Ansatz fand ein Infotag der NÖGKK statt. Führungskräfte sollten durch Input zum Umdenken bewegt werden, um ein gesundes Betriebsklima zu erreichen.

Eine Führungsposition bedeutet oft große Verantwortung und großen Stress - bis hin zur Gesundheitsgefährdung. Die „Gesunde Führung“ beginnt bereits beim Chef selber, waren sich die Experten beim Infotag der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse im Casino Baden einig: „Der Vorgesetzte hat viele Aufgaben, aber er hat auch die Aufgabe, seine Mitarbeiter zu führen, zu motivieren, zu fördern und sie zu fordern. Wenn er sich selber nicht wohl fühlt, dann wird das nicht funktionieren“, so der Obmann-Stv. der NÖGKK, Michael Pap.

Interesse für den Mitarbeiter zeigen

Unter dem Motto „Gesund geführt - alle gewinnen!“ fanden am Donnerstag zahlreiche Workshops und Vorträge zum Thema statt. Wichtig für ein gesundes Firmenklima sei - neben gesunder Ernährung im Unternehmen, ausreichend Bewegungsmöglichkeiten oder etwa auch entlastende Maßnahmen in Firmen, in denen die Mitarbeiter schwere Lasten tragen müssen - moderne Kommunikation, wurde betont. Der Chef soll den Mitarbeitern Fragen stellen. Sich für sie zu interessieren und sie zu motivieren sei wichtig.

So könne man dazu beitragen, dass sich die Arbeitnehmer im Unternehmen wohlfühlen, so Claudia Knierer aus der Abteilung Gesundheitsförderung und Prävention in der NÖGKK: „Es hat Auswirkungen auf die Motivation, auf die Produktivität in Betrieben. Außerdem steigen das Wohlbefinden und die Gesundheit. Die Fluktuationszahlen sinken, den Mitarbeitern geht es einfach besser“, so Knierer.

Um die Betriebliche Gesundheitsförderung zu starten, muss das Unternehmen zuerst Geld in die Hand nehmen. Geld, das gut investiert sei, betonte der Bezirksstellenobmann der WKNÖ, Norbert Fidler: „Man spürt es von der Unternehmensleitung über die Angestellten, dass sich etwas verändert hat. Man geht anders hinaus, es gibt mehr Kommunikation, mehr Zusammenhalt.“

19 Millionen Euro werden in Gesundheit investiert

Seit fast zehn Jahren unterstützt die NÖGKK die betriebliche Gesundheitsförderung, 800 Unternehmen werden derzeit betreut. 228 von ihnen wurde ein Gütesiegel verliehen. In neueren Programmen werden speziell die Führungskräfte geschult. Bisher wurden vor allem Großbetriebe betreut, künftig will man sich vor allem auch auf Kleinst- und Kleinbetriebe spezialisieren.

Diese Gesundheitsförderung dürfe nicht nur ausgewählten Firmen vorbehalten sein, fordert Markus Wieser von der Arbeiterkammer: „Die Betriebliche Gesundheitsförderung müsste verpflichtend sein für alle Unternehmen, sie müsste gesetzlich verankert sein. Es ist in beiderseitigem Interesse, gut qualifizierte, aber vor allem auch gesunde Mitarbeiter zu haben“, so Wieser. Auf lange Sicht würde ein gesundes Betriebsklima die Zahl der Krankenstände deutlich senken, wurde betont. Bis 2021 nimmt die NÖGKK für die Betriebliche Gesundheitsförderung 19 Millionen Euro in die Hand.

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