Haas Elektro ist insolvent

Der Elektrohändler Haas Elektro aus Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg) ist insolvent, plant aber eine Weiterführung des Geschäftes. Die Ansprüche der 162 Beschäftigten werden beim Insolvenzentgeltfonds angemeldet.

Das Unternehmen war 1968 gegründet worden, die Schulden belaufen sich auf bis zu 36 Millionen Euro. Den Verbindlichkeiten stehen Aktiva von 2,6 Mio. Euro gegenüber, teilten die Kreditschützer AKV, Creditreform und KSV am Mittwoch mit.

Umsatzrückgänge führten zu Insolvenz

Geplant ist ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung, zuständig für die rund 160 Gläubiger ist das Landesgericht Korneuburg. Haas Elektro hat Standorte an der Brünner Bundesstraße und in der SCS in Vösendorf (Bezirk Mödling). Als Grund für die Insolvenz wurden Umsatzrückgänge und die restriktiven Versicherungsbedingungen vonseiten der Kreditversicherer genannt.

Angeboten wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren. Restrukturierungsmaßnahmen seien bereits eingeleitet worden, diese umfassen eine stärkere Positionierung als Küchenanbieter und eine Einschränkung der Produktpalette in der Unterhaltungselektronik. Weiters wurde die Verkaufsfläche in der SCS reduziert.

Arbeiterkammer-Hilfe für Beschäftigte angelaufen

Nach der Insolvenz von Haas Elektro ist die Hilfe für die Beschäftigten bereits angelaufen, teilte die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) mit. „Unsere ExpertInnen haben sofort begonnen, die offenen Gehaltsforderungen für den Insolvenzentgeltfonds zu berechnen, damit die Betroffenen rasch zu ihrem Geld kommen“, erklärte AKNÖ-Präsident und ÖGB-Vorsitzender Markus Wieser.

In den Haas-Standorten am Hauptsitz in Gerasdorf bei Wien sowie in der SCS Vösendorf kalkulieren demnach AKNÖ-Experten seit dem Vormittag für jeden Beschäftigten, wie viel Geld ihm oder ihr der Elektrohändler schuldet. Diese Ansprüche werden im Namen der Beschäftigten beim Insolvenzentgeltfonds angemeldet, der nach Pleiten die Löhne und Gehälter auszahlt, die die Firma nicht mehr leisten konnte.

Keine Schließungen und Kündigungen angedacht

„Offen sind das Gehalt für Oktober und das anteilige Weihnachtsgeld“, erläuterte Jutta Maca, Leiterin des AKNÖ-Insolvenzreferats. „Das heißt, bis jetzt haben die Beschäftigten die Insolvenz ihres Arbeitgebers glücklicherweise nicht gespürt. Allerdings wird das Oktobergehalt jetzt mit einer kleinen Verzögerung auf ihrem Konto eintreffen.“ Für das Weihnachtsgeld könnte der übliche Termin - der 1. Dezember - halten, hieß es.

Ab November geht es laut AKNÖ auch mit der Bezahlung regulär weiter: Der Masseverwalter will der Aussendung zufolge den Betrieb weiterführen. Es seien weder Schließungen noch Kündigungen angedacht.