Heimische Wirtschaft setzt auf Ungarn

Künftig sollen sich mehr Firmen aus Ungarn in Niederösterreich niederlassen. Außerdem will man Touristen aus Ungarn vermehrt ins Land locken. Um dieses Ziel zu erreichen, war eine niederösterreichische Delegation zu Gast in Budapest.

In der ungarischen Hauptstadt Budapest wurde Niederösterreich vor ungarischen Journalistinnen und Journalisten als Genießer- und Wintersportland präsentiert. Angepriesen wurden Tourismusangebote am Ötscher oder der Rax, genauso wie das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die kurze Anreise aus Ungarn.

80.000 Nächtigungen von ungarischen Touristen

Ungarn ist für Niederösterreich ein wichtiger Auslandsmarkt. Bei der Zahl der Touristen, die Niederösterreich besuchen, etwa liegen die Ungarn nach den Deutschen auf dem zweiten Platz. In der vergangenen Wintersaison entfielen 80.000 Nächtigungen auf ungarische Touristen. Um diese Zahl noch weiter zu steigern, seien Events wie jenes in Budapest und der persönliche Austausch wichtig, betonte Tourismus- und Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).

Tourismus Wirtschaft Ungarn Niederösterreich Budapest

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Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) und ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki beim Business-Talk in Ungarn

Ungarn sei aber auch aus wirtschaftlicher Sicht ein wichtiger Partner. Etwa 150 ungarische Unternehmer sind in Niederösterreich tätig, zum Beispiel die Medizintechnikfirma „OrthoSera“. Sie ist mittlerweile ein erfolgreiches Start-Up in Krems. Gegründet wurde das Unternehmer vom Ungarn Zsombor Lacza. Für ihn sei Niederösterreich ein interessantester Standort gewesen, sagte er bei einem Business-Talk in Budapest.

Ungarischer Unternehmer gründete in Krems

„Erstens bietet Niederösterreich gute Unterstützungen für Start-Up-Unternehmen, zum Beispiel das Gründerservice Accent, den Gründerfonds AWS oder die Forschungsförderungsgesellschaft. Das hat uns sehr geholfen. Zweitens gibt es in Niederösterreich viele Technologiezentren, wie in Krems für regenerative Medizin“, sagte Lacza.

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In Budapest wurde Niederösterreich als attraktiver Wirtschaftsstandort präsentiert

Dass ungarische Unternehmen mit Niederösterreich kooperieren, sei wichtig für den heimischen Arbeitsmarkt, erklärte Bohuslav. „Zum einen ist der Export von niederösterreichischen Unternehmen nach Ungarn sehr wichtig. Das sichert in der Heimat sehr viele Arbeitsplätze“, so die Wirtschaftslandesrätin, „zum Zweiten sehen wir, dass immer mehr ungarische Firmen Interesse haben, in Niederösterreich eine Zweigniederlassung zu bilden und dadurch gibt es auch Arbeitsplätze in Niederösterreich.“

Der ungarische Unternehmer Lacza will künftig jedenfalls noch mehr Arbeitsplätze in Niederösterreich schaffen. „Ich habe meine Firma vor fünf Jahren in Niederösterreich gegründet. Wir wollen hier bleiben und expandieren“, sagte er.