Pröll: „Das wäre das Ende des Jagdsystems“

Das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes, das die Jagd in Niederösterreich weiter flächendeckend erlaubt ist, wird von der Jägerschaft begrüßt. Eine andere Entscheidung hätte laut Landesjägermeister Josef Pröll das Ende der Jagd bedeutet.

Vier Grundbesitzer aus den Bezirken Melk, Wiener Neustadt und Zwettl hatten gerichtlich erzwingen wollen, dass auf ihren Grundstücken nicht mehr gejagt werden darf - mehr dazu in Flächendeckende Jagd verfassungskonform (noe.ORF.at; 27.10.2017). Der Verfassungsgerichtshof lehnte diese Forderung in seinem Erkenntnis vom 10. Oktober ab.

Landesjägermeister Josef Pröll

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Landesjägermeister Josef Pröll

Pröll spricht von einem „enormen Aufwand des Landesjagdverbandes in diesem Verfahren“. Es sei viel an Expertise notwendig gewesen, um Überzeugungsarbeit zu leisten, meinte Pröll, am Rande der Hubertusmesse in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) am Sonntag: „Wenn das Urteil umgekehrt ausgefallen wäre, hätte das das Jagdsystem, wie wir es kennen, beendet“.

„Wildschäden wären explodiert“

Die Folgewirkungen einer solchen Entscheidung seien drastisch, hielt Pröll fest: „Es wäre eine völlige Durchlöcherung der Jagdgebiete entstanden, die Wildschäden wären geradezu explodiert." Die Jäger hätten nicht mehr die Möglichkeit die Bejagung in Allianz mit den Bauern und Forstbetrieben sicherzustellen. Große Schäden in der Forst- und Landwirtschaft, aber auch in der Jagd wären die Folge, glaubt Pröll: "Ich denke, das Reviersystem, wie wir es kennen, hat sich über Jahrhunderte bewährt und das sollte man beibehalten.“

Im Rahmen der Hubertusmesse stellte sich auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hinter die etwa 35.000 Jäger in Niederösterreich. Das Urteil sei richtig, weil die flächendeckende Jagd wichtig für die Balance in der Tierwelt sei, erklärte Mikl-Leitner. Die Waldbesitzer haben aber noch nicht aufgegeben und angekündigt, vor den europäischen Gerichtshof ziehen zu wollen.

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