Neustart für Verfahren zu S1-Lückenschluss
Nach Einspruch von Projektgegnern muss die Umweltverträglichkeit des Asfinag-Großprojekts erneut geprüft werden. Diese Aufgabe kommt dem Bundesverwaltungsgericht (BVwG) zu, das am Mittwoch damit begonnen hat, denn der - in erster Instanz erteilte - positive Bescheid ist von diversen Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen beeinsprucht worden.
Im Zuge des UVP-Verfahrens werden noch einmal alle Argumente und Gutachten der Projektbetreiber und -gegner zu den verschiedensten Themenbereichen auf den Tisch gelegt bzw. vor dem Richter erörtert. Den Anfang machte am Mittwoch der Aspekt Verkehrsentwicklung im Zusammenhang mit der geplanten Donauquerung samt Tunnel.
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Eine Entscheidung zu dem Großprojekt wird für das Frühjahr erwartet
Bau der Marchfeld-Schnellstraße davon abhängig
In Niederösterreich geht es im Zusammenhang mit dem Projekt um den Bau der Marchfeld-Schnellstraße (S8). Denn derzeit wälzen sich etwa durch Deutsch Wagram (Bezirk Gänserndorf) auf der Bundesstraße (B8) 30.000 Autos täglich. Abhilfe soll die Schnellstraße schaffen, doch ihr Bau ist vom Bau des Lobautunnels abhängig, der unter der Lobau, also einem Naturschutzgebiet, gegraben werden soll.
Der Tunnel soll den Knoten Schwechat mit Süßenbrunn verbinden. Das wiederum würde erst den Bau der Marchfeld-Schnellstraße ermöglichen, die bei Raasdorf (Bezirk Gänserndorf) über 14 Kilometer bis nach Gänserndorf führen soll. Während dieses Projekt spruchreif ist, gibt es für den Weiterbau bis zur Staatsgrenze bei Bratislava nur Absichten, aber noch keine konkreten Pläne.
Die S8 ist ein Projekt, das auch vom Land seit Jahren forciert wird, betonte der zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP)."Die Erwartungshaltung der Bevölkerung dort ist zurecht sehr groß, denn sie leidet unter dem starken Verkehr. Vor allem die Lebensqualität leidet darunter und wir wollen eine rasche, positive Entscheidung, wenn es um den Lobautunnel geht. In weiterer Folge wollen wir dann eine möglichst rasche Umsetzung, einen möglichst raschen Start der Bauarbeiten für die S8", so der Landesrat.
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Allein durch Deutsch Wagram rollen jetzt täglich 30.000 Autos
Nach Expertenmeinung ist mit einer endgültigen Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zu dem Großprojekt jedoch erst im Frühjahr zu rechnen. Umweltschutzorganisationen und Bürgerinitiativen versuchen den Bau nach wie vor zu verhindern. Sie befürchten vor allem wegen des Tunnels negative Folgen für den Nationalpark Donau-Auen.
Link:
- Lobautunnel: Auftakt für Verhandlung (wien.ORF.at; 8.11.2017)