Kieferchirurg behandelte Patienten ohne Papiere

Ein Betrugsprozess rund um einen Kieferchirurgen ist am Dienstag in Wiener Neustadt verhandelt worden. Laut Anklage operierte der Mann mehr als zwei Jahre lang Patienten, ohne die entsprechende Berechtigung zu haben.

Der Angeklagte soll im Zeitraum zwischen 2013 und 2016 in der Praxis einer Zahnärztin selbstständig mehrere Kieferimplantate gesetzt haben. Der Ärztin, die er aus dem Studium kannte, soll er erzählt haben, dass er als Facharzt derartige Eingriffe durchführen dürfe, so der Angeklagte vor Gericht. Diese habe ihm geglaubt und nicht weiter nachgeprüft.

12.000 Euro für Zahnärztin

Tatsächlich hatte der Beschuldigte sein Medizinstudium zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen und die Facharztausbildung zum Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen begonnen. Laut Staatsanwaltschaft fehlte allerdings die Genehmigung für eigenständige Operationen. Die Anklage lautete daher auf schweren Betrug.

Der Beschuldigte übernahm bei der Verhandlung am Dienstag laut Gericht die Verantwortung für sein Handeln. Er einigte sich mit der Zahnärztin auf eine Diversion und bezahlt ihr 12.000 Euro. Die betroffenen Patienten waren nicht direkt am Prozess beteiligt. Das Verfahren wurde für eine Probezeit von zwei Jahren eingestellt.