Neue Chance für Militärrealgymnasium

Nachdem 2014 die Schließung des Militärrealgymnasiums in Wr. Neustadt angeordnet wurde, sieht das Programm der neuen Bundesregierung nun völlig überraschend den Erhalt der Schule vor. Laut dem Direktor eine Herausforderung.

Im Militärrealgymnasium ist es derzeit ziemlich leer: Es gibt nur noch zwei Klassen, alle Lehrer nahmen bereits Lehrverpflichtungen an anderen Schulen an. Eigentlich hätte es das letzte Schuljahr sein sollen. Die letzten Schülerinnen und Schüler maturieren im Juni 2018.

Der Punkt „Erhalt des Militärrealgymnasiums und Ausbildungskooperation mit Polizei“ im Programm der am Montag angelobten Regierung bringt jetzt eine Überraschung. Diese Ankündigung komme zu einem problematischen Zeitpunkt, sagte Direktor Werner Sulzgruber. „Die Auflösung der Schule ist längst im Laufen und steht knapp vor ihrem Abschluss. Personell ist das Haus massiv ausgedünnt, finanziell ist die Schule zahlungsunfähig.“

„Schnellschüsse bringen jetzt nichts“

Man könne die Schule nun „nicht einfach wieder hochfahren“, wie Sulzgruber gegenüber noe.ORF.at sagte. Die veralteten und heruntergekommenen Räumlichkeiten entsprechen nicht der Qualität einer modernen Schule. Man brauche ein neues Gebäude, ein neues Planungskonzept und vor allem die entsprechende Zeit dafür. „Man muss sich ja überlegen: Es ist seit Jahren nichts in unser Haus investiert worden, wir haben seit 2014 keine finanziellen Ressourcen mehr bekommen“, sagte Sulzgruber. „Schnellschüsse bringen jetzt nichts.“

Es brauche eine neue Sichtweise auf den Begriff des Militärrealgymnasiums. „Mehr in Richtung Sicherheit“, so Sulzgruber. Wiener Neustadt sei aber der optimale Standort für eine Schule mit dem Schwerpunkt Sicherheit. „Hier sind nahe Synergien möglich, beispielsweise mit der Cobra“, so Sulzgruber, „der Standort Wiener Neustadt ergibt sich logisch.“

Die Gespräche mit dem Ministerium beginnen laut dem Direktor jetzt und seitens der Schule hofft man, wie Sulzgruber betont, auf eine zukunftsorientierte Entscheidung. Ein Weiterführen des Gymnasiums ohne Pause hält er für unrealistisch: „Da haben wir Bauchweh.“

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