Militärgymnasium: Erhalt soll beschlossen werden

Die Bundesregierung will auf ihrer Klausur am Freitag auch den Erhalt des Militärgymnasiums in Wiener Neustadt beschließen. Angestrebt wird die „Schaffung fundierter Ausbildungszweige für den Sicherheitssektor“. Details sind aber offen.

Das Militärrealgymnasium in Wiener Neustadt sollte eigentlich den Sparplänen des damaligen Verteidigungsministers Gerald Klug (SPÖ) zum Opfer fallen. Ende 2014 einigte sich die Regierung aber nach Protesten darauf, dass die Schule noch für die damals bestehenden vier Jahrgänge erhalten bleibt. Nun sieht das aktuelle Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ den „Erhalt des Militärrealgymnasiums“ und eine Ausbildungskooperation mit der Polizei vor.

Konkreter Schultyp für die Ausbildung ist offen

Wie es in Unterlagen zu der am Freitag stattfindenden Regierungsklausur heißt, soll der Schulbetrieb ab dem Schuljahr 2018/19 zumindest mit einer Klasse als Sofortmaßnahme sichergestellt werden. Darüber hinaus seien „die Kooperationsmöglichkeiten für einen nachhaltigen Betrieb im Bereich der Ausbildung mit dem BMI zu konkretisieren“.

Ziel sei die „Schaffung fundierter Ausbildungszweige für den Sicherheitssektor“ - es könnte künftig also auch vermehrt Nachwuchs für die Polizei oder Sicherheitsfirmen angesprochen werden. Dass es sich auch in Zukunft um ein Oberstufenrealgymnasium handeln soll, ist dem Vernehmen nach im Ministerratsvortrag nicht festgeschrieben, der konkrete Schultyp für die Ausbildung ist also noch offen.

Schulbetrieb wäre im Juni ausgelaufen

Wie die APA berichtet, müsste auch ein neuer Standort geschaffen werden, da die - veralteten - Räumlichkeiten der Schule schon von der Militärakademie in Beschlag genommen worden sein sollen. Aufgrund der Nähe zur Akademie wird aber ein Verbleib in Wiener Neustadt angestrebt.

Auch wenn Details noch nicht feststehen, dürfte die Zeit jedenfalls drängen, denn der Schulbetrieb wäre mit Ende des laufenden Schuljahres einzustellen, und die Einschreibungszeit für das nächste Schuljahr ist zu berücksichtigen. Dass der Erhalt der Schule eine Herausforderung sei, hatte auch der Direktor Werner Sulzgruber kurz nach Bekanntwerden der Pläne im Gespräch mit noe.ORF.at gesagt - mehr dazu in Neue Chance für Militärrealgymnasium (noe.ORF.at; 19.12.2017).

Schneeberger: „Positives Signal für Bildungspolitik“

Der Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) begrüßte am Donnerstag jedenfalls den geplanten Beschluss zum Erhalt des Militärrealgymnasiums. Dieser sei "ein positives Signal für die Bildungs- und Sicherheitspolitik dieser Republik“, teilte er in einer Aussendung mit.

Laut Schneeberger habe es in den vergangenen Monaten zahlreiche Gesprächsrunden zwischen Vertretern der Theresianischen Militärakademie und Bildungsexperten sowie Überlegungen, auf welche Art und Weise das Militärrealgymnasium fortbestehen könnte, gegeben. „Die Stadt Wiener Neustadt hat höchstes Interesse, auch in Zukunft Standort dieser einzigartigen Bildungseinrichtung zu sein. Daher sind wir auch sofort gesprächsbereit und bieten unsere Unterstützung an, wenn es um den Fortbestand des Militärrealgymnasiums in Wiener Neustadt geht“, so Schneeberger.

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