Heim-Weltcup für Karl vorzeitig zu Ende

Startnummer 13 hat Benjamin Karl beim Snowboard-Heim-Weltcup in Lackenhof (Bezirk Scheibbs) kein Glück gebracht. Der am Fuß verletzte Niederösterreicher verpasste beim Comeback hauchdünn den Einzug ins Finale.

Es hätte das große Sensationscomeback für den 32-jährigen Wilhelmsburger werden sollen. Erst vor vier Wochen brach sich Benjamin Karl bei einem Trainingssturz den rechten Knöchel und riss sich zwei Bänder. Kurz darauf unterzog sich vierfache Weltmeister einer Operation und ging völlig überraschend beim Heim-Weltcup in Lackenhof an den Start - mehr dazu in Snowboard-Euphorie um Benjamin Karl in Gaming (noe.ORF.at; 4.1.2018).

Im ersten Qualifikationslauf lief es für Karl noch erstaunlich gut, doch dann - im zweiten Lauf - machte sich die schwere Verletzung bemerkbar. Zur Enttäuschung vieler seiner Fans und seiner Familie schaffte es Karl lediglich auf Platz 17. Für den Niederösterreicher war der Einzug ins Finale damit denkbar knapp. Am Ende fehlten gerade einmal 18 Hundertstel.

„Konnte Verletzung nicht ausblenden“

„Einerseits cool, dass ich fahren konnte, andererseits ärgert es mich extrem, dass ich die Verletzung nicht ganz ausblenden konnte“, sagte Karl gegenüber noe.ORF.at. „Das ist vielleicht nicht ganz unverständlich, weil wenn das noch einmal etwas passiert, dann kann es sein, dass mein Sprunggelenk steif und kaputt ist für ewig, das heißt ich könnte gar nicht mehr Snowboard fahren. Wenn dir das der Arzt einmal sagt, dann bleibt dir das ein bisschen im Hinterkopf. Mit Schmerzen kann ich umgehen, aber mit einem kaputten Sprunggelenk meinen Alltag bestreiten, das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.“

Er sei nicht mit letzter Konsequenz gefahren, führte Karl weiter aus. Sein Fuß sei angeschwollen und würde mehr wehtun als sonst. „Dem Fuß ist es vielleicht nicht recht, was ich da tue“, so der vierfache Weltmeister. Dass er vorzeitig ausschied, konnte er kurz nach dem Rennen noch nicht realisieren: „In ein paar Jahren sage ich wahrscheinlich, es war ein Wahnsinn, was ich da geleistet habe und es war cool, dass ich überhaupt am Start war. Momentan ist es ein bisschen bitter und es tut mir leid. Das macht mich noch heißer am Kampf zurück.“

Lackenhof Snowboard

APA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER

Die Weltcup-Strecke des Parallel-Riesentorlaufs am Freitag

Trotz allem suchte Karl auch das Positive. „Es war trotzdem schön zu fahren. Der Hang ist super, die Piste war super hergerichtet und auch das Wetter passt am Renntag.“ Dazu kommt, dass Karl Vaterfreuden entgegenblickt. Ehefrau Nina ist schwanger, das zweite Kind wird für Juni erwartet.

Karl will sich auf Olympia konzentrieren

Aus sportlicher Sicht will Karl nun seinem Fuß etwas Ruhe gönnen. „Wenn ich in Gastein starten will, müsste ich sofort wieder trainieren. Dann hätte der Fuß gar keine Ruhe.“ Voraussichtlich wird sich der Wahl-Lienzer auf die zwei noch zur Olympia-Qualifikation zählenden PGS-Bewerbe in Rogla konzentrieren.

„Bis dahin sollte der Fuß so weit sein, dass nichts mehr kaputt gehen kann. Der Trainerstab steht hinter mir. Aber wenn vier aufs Stockerl fahren, wird es hart auch für ihre Entscheidung.“ Deshalb hat Karl einen klaren Plan. „Ich will bis Rogla fit werden und mich dort klar qualifizieren.“

Ulbing und Schöffmann ebenfalls gescheitert

Enttäuscht verließen bei den Damen auch Daniela Ulbing und Sabine Schöffmann den Zielraum. Ulbing scheiterte nach einem Fahrfehler schon im ersten Quali-Lauf, Schöffmann schafft es als Gesamt-23. nicht ins 16er-Finale. „Ich bin schlecht gefahren“, gestand die Kärntnerin, die diesen Winter schon einen Weltcup-Slalom gewonnen hat. „Es war aber auch ein typisch österreichischer Lauf mit weiten Torabständen. Damit komme ich anscheinend nicht zurecht. Eigentlich ist das Finale Pflicht. Das ist jetzt ziemlicher Müll.“

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