Militärgymnasium vor schwierigem Neustart

Der Ministerrat hat am Freitag die Weiterführung des Militärrealgymnasiums in Wr. Neustadt beschlossen. Seitens der Schule freut man sich über dieses klare Zeichen für die Schule, hält den Zeitpunkt aber für problematisch.

2014 wurde ursprünglich die Schließung des Militärrealgymnasiums in Wr. Neustadt beschlossen. Das laufende Schuljahr hätte folglich das letzte sein sollen. Die letzten Schülerinnen und Schüler maturieren im Juni 2018. Mit der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung ist nun aber doch wieder alles anders: Der Ministerrat beschloss am Freitag, dass die Schule erhalten bleiben soll.

„Wir werden den Erhalt des Schulbetriebs ab dem Schuljahr 2018/19 sicherstellen“, sagte Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), „und hier mit einer Sofortmaßnahme eine Klasse sicherstellen und das dann auch wieder ausbauen.“ Es werde eine Kooperation mit dem Innenministerium angestrebt. Man wolle die Schule künftig als Ausbildungsstelle für den Sicherheitssektor nutzen, so Strache.

Direktor: „Froh über klares Zeichen der Politik“

Der Direktor des Militärrealgymnasiums, Werner Sulzgruber, hält die Entscheidung, die Schule zu erhalten, für sehr sinnvoll, wie er gegenüber noe.ORF.at betonte. „Wir sind sehr froh über ein ganz klares Zeichen von der Politik für die Schule“, so Sulzgruber. „Dass es eine Schule für Sicherheit in Österreich gibt, ist sehr wichtig.“

Problematisch sei aber der Zeitpunkt der Entscheidung. „Wir müssen das Gebäude bis Juni räumen, im Februar finden die Einschreibungen statt. Es ist fünf Minuten vor zwölf“, so Sulzgruber. Derzeit müssten noch viele Fragen geklärt werden, damit der Betrieb ab dem nächsten Schuljahr möglich ist. „Wo sollen wir mit der Verwaltung und mit den Schülern hin?“, fragt sich der Direktor.

„Prinzipiell wäre ein Tag der offenen Tür sinnvoll, um Schüler anzuwerben, aber wir haben nichts zu präsentieren“, so Sulzgruber. „Wir tun uns schwer, Schüler anzuwerben, denn welche Perspektive sollen wir ihnen geben, die sich auf vier Jahre orientieren müssen? Wir wissen ja auch nicht, wie es weiter geht.“

Viele Parameter müssen geklärt werden

Die von Vizekanzler Strache angekündigte Übergangsklasse zu führen, sei möglich, sagt der Direktor, denn an den Lehrern werde es nicht scheitern. „Wir, vom Haus, sind offen“, so der Direktor, „wir würden uns freuen, wenn unsere Ideen, die wir immer eingebracht haben, an einem gemeinsamen Tisch besprochen werden. Wir hoffen in den nächsten Wochen auf Gespräche, damit wir keine Zeit verlieren.“ Derzeit müssten aber noch viele Parameter geklärt werden, um den Schulbetrieb im Herbst weiterführen zu können.

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