2017: 8,7 Tonnen Kriegsmaterial beseitigt

Der Entminungsdienst des Bundesheeres wurde im Vorjahr zu 498 Einsätzen gerufen, um 8,7 Tonnen Kriegsmaterial wie zum Beispiel Fliegerbomben zu beseitigen. Fast jeder zweite Einsatz dieser Spezialtruppe war in Niederösterreich.

Die Steiermark folgte Niederösterreich im Vorjahr mit 146 Einsätzen (1,7 Tonnen Kriegsmaterial), in Oberösterreich wurde der Entminungsdienst 122-mal (1,8 Tonnen) angefordert. An vierter Stelle lag das Burgenland mit 77 Einsätzen (0,9 Tonnen), Kärnten mit 71 (11,3 Tonnen), Wien mit 60 (3,7 Tonnen), Tirol mit 50 (1,1 Tonne) und Salzburg mit 29 (0,6 Tonnen). Mit 14 Einsätzen und 59 Kilogramm geborgenem Kriegsmaterial verzeichnete Vorarlberg die wenigsten Einsätze.

Fliegerbomben, Handgranaten und Munition

Im Bundesländervergleich wurden die meisten der 1.067 Einsätze in Niederösterreich durchgeführt. Das sei damit zu erklären, dass die heftigsten Gefechte im Zweiten Weltkrieg im Osten Österreichs stattfanden, so Wolfgang Korner, der Leiter des Entminungsdienstes. Bei den gefundenen Relikten reichte die Bandbreite von Granaten, die von Landwirten ausgeackert wurden, bis zu zwei 250-Kilogramm-Fliegerbomben, auf die man bei Bauarbeiten in der Region Atzenbrugg (Bezirk Tulln) stieß.

Elf der insgesamt 30 Tonnen wurden aus Gewässern geborgen - unter anderem aus Seen in Kärnten und Oberösterreich sowie aus der Enns und der Donau. Aus hochalpinem Gelände des österreichisch-italienischen Grenzgebietes wurden 660 Kilogramm Munition aus dem Ersten Weltkrieg abtransportiert, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsministeriums.

Werfergranate aus dem Zweiten Weltkrieg

LPD Burgenland

Werfergranate aus dem Zweiten Weltkrieg

Generell erfolge bei einem Einsatz des Entminungsdienstes zuerst eine Gefahreneinstufung der Munition, erläuterte das Bundesheer. Danach wird sie entschärft, abtransportiert und auf militärischem Gelände unschädlich gemacht. Auf den Sprengplätzen des Bundesheeres in Großmittel (Bezirk Wiener Neustadt) und Allentsteig (Bezirk Zwettl) wurden 2017 etwa 16 Tonnen Kriegsmaterial vernichtet. 31-mal musste die Munition an Ort und Stelle gesprengt werden.

Ein Hantieren mit Munition ist für Unbefugte äußerst gefährlich, warnt das Bundesheer. Wird ein Objekt gefunden, dessen Herkunft und Beschaffenheit verdächtig erscheint, sollte man unverzüglich die nächste Polizeidienststelle kontaktieren. Von dort werden die Mitarbeiter des Entminungsdienstes angefordert, die das Kriegsrelikt entschärfen und abtransportieren.

Link: