Waldhäusl wird Landesrat: „Will jetzt anpacken“

Gottfried Waldhäusl, bisher FPÖ-Klubobmann im Landtag, wird in die Landesregierung wechseln. Auch wenn er sich anfangs gegen die neue Aufgabe wehrte, wolle er jetzt „anpacken“. Wunschressorts seien etwa Gesundheit oder Sicherheit.

„Das ist eine Entscheidung, die man nicht von einem auf den anderen Tag trifft“, erklärte Waldhäusl, warum er den Job als Landesrat am Montag noch ablehnte. „Ich bin mit Leib und Seele Klubobmann und Kommunalpolitiker“, hielt Waldhäusl, der auch Vizebürgermeister in Waidhofen an der Thaya ist, Donnerstagabend in der ZIB24 fest. „Meine Lebensplanung war eine andere“, sagte der 52-Jährie, denn man müsse sich groß umstellen, wenn man sich dieser Aufgabe stellt.

Gottfried Waldhäusl

APA/Herbert Pfarrhofer

Nach der anfänglichen Ablehnung will Waldhäusl als Landesrat „anpacken“

In der „schwierigen Situation für die Partei“ sei es aber notwendig gewesen, eine Entscheidung zu treffen. Gespräche mit Familie, Freunden und FP-Bundesparteichef Heinz-Christian Strache hätten ihn schließlich umgestimmt und sagt nun: „Ich freue mich auf den Job.“ - mehr dazu in Waldhäusl wird statt Landbauer Landesrat (noe.ORF.at; 1.2.2018).

Keine Ressort-Zusagen

Auf Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) führte Waldhäusl am Donnerstag, gemeinsam mit FP-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz, erste Gespräche über ein zukünftiges Arbeitsübereinkommen. Konkrete Zusagen über ein Ressort für die FPÖ habe es dabei nicht gegeben, betonte Waldhäusl. Allerdings fordert er ein Ressort, in dem er für Niederösterreich gestalten könne: „Mir ist jedes Ressort recht, wo ich direkt für die Bürger etwas machen kann.“

Johanna Mikl Leitner Gottfried Waldhäusl 2018

NLK/Burchhart

Über die künftige Ressortaufteilung habe Waldhäusl mit Landeshauptfrau Mikl-Leitner beim Arbeitsgespräch noch nicht gesprochen

Interessant wären aber die Bereiche Gesundheit, ländlicher Raum, Sicherheit oder auch die Verkehrspolitik. Dabei seien vor allem auch Kooperationen mit dem Bund möglich. Auf Grund seiner langjährigen Tätigkeit in der Politik sieht sich Waldhäusl aber als „Allrounder“ und freut sich auf jede Aufgabe.

„Würde ähnliche Schritte setzen“

Die Entscheidung des freiheitlichen Spitzenkandidaten Udo Landbauer, der am Donnerstag, nach der Aufregung um ein antisemitisches Liederbuch der Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt, von allen politischen Ämtern zurückgetreten ist, respektiere Waldhäusl: „Er hat dem Druck nicht mehr Stand gehalten und daraus Konsequenzen gezogen.“ Diesen Schritt müsse zwar jeder für sich beurteilen. „Wenn ich selbst in der Situation gewesen wäre, wo ich meine Familie schützen muss, würde ich ähnliche Schritte setzen - mehr dazu in Landbauer legt alle politischen Ämter zurück (noe.ORF.at; 1.2.2018).

Seine „deftige“ Wortwahl, mit der Waldhäusl in den vergangenen Jahren im Landtag immer wieder auffiel, verteidigte der 52-Jährige: „Wenn sich jemand über politische Fouls beschwert, hat er in der Politik nichts verloren.“ Politik sei ein harter Job, gibt aber zu, dass er „nicht immer ein einfacher Mitbewerber“ sei - mehr dazu in Mehr als 25 Jahre Politiker: Gottfried Waldhäusl (noe.ORF.at; 1.2.2018).

Gottfried Waldhäusl Landtag 2017

ORF

Seit 20 Jahren ist Waldhäusl Landtagsabgeordneter, seit zehn Jahren FPÖ-Klubobmann

Im Landtagswahlkampf bezeichnete er die ÖVP etwa als Gesetzesbrecher, weil diese vor Schulen in Waidhofen an der Thaya Wahlwerbung betrieben hätte oder vor einigen Jahren Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) als Diktator. Auch als Landesrat wolle er eine „klare Sprache“ sprechen, bei der Wortwahl werde es aber „eine Korrektur“ geben, schließlich sei es ein Unterschied, „ob man in der Regierung oder im Landtag sitzt.“