Gallhuber holt Slalom-Bronze

Katharina Gallhuber hat am Freitag sensationell Olympia-Bronze im alpinen Slalom geholt. Die Niederösterreicherin musste sich in Yongpyong nur der Schwedin Frida Hansdotter sowie der Schweizerin Wendy Holdener geschlagen geben.

Nur fünf Hundertstel entschieden zwischen Gold und Silber. Gallhuber hatte 0,32 Sekunden Rückstand. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. „Ich war richtig cool am Start. Aber dass das zur Bronze-Medaille reicht, ich kann es nicht glauben. Ich habe mir gedacht, ja, das war ein guter Lauf. Aber dass es so weit nach vor reicht und auch für die Mika, ein Wahnsinn“, sagte Katharina Gallhuber in einem ersten Interview nach ihrem Sieg - mehr dazu in sport.ORF.at.

„Für mich war es schon immer das Ziel, dass ich da dabei bin. Es war schon die Nominierung ein Traum, und jetzt die Medaille. Herunten habe ich, glaube ich, sogar einen Rückenwind gehabt. Und den habe ich genutzt. Ich bin da hergefahren und wollte nur ein normales Rennen fahren. Ich glaube, Göstling steht am Kopf. Die werden es genauso wenig glauben wie ich. Ich fühle mich wie im Traum“, so die Niederösterreicherin.

Achte Medaille für Österreich

Top-Favoritin Mikaela Shiffrin musste sich 23 Stunden nach ihrem Riesentorlauf-Triumph nur mit Platz vier begnügen. Acht Hundertstel fehlten der 22-jährigen US-Amerikanerin, die vor vier Jahren in Russland gewonnen hatte, am Ende auf Bronze.

Gallhuber

GEPA pictures/ Christian Walgram

Die 20-jährige Göstlingerin, die bei Halbzeit nur Neunte gewesen war, holte die bereits achte Medaille für Österreich in Südkorea. Bernadette Schild (1,55) wurde unmittelbar vor Katharina Liensberger (1,94) Siebente. Die vierte österreichische Ski-Dame, Stephanie Brunner, war im ersten Lauf ausgeschieden.

„Es ist eine unglaubliche Geschichte, mit welchem Herz die Gallhuber Kathl im zweiten Lauf gefahren ist. Wahnsinn. Ich bin baff, dass das gelungen ist, damit konnte man nicht rechnen. Es ist mit der überragenden Laufbestzeit alles aufgegangen und andere haben ein bisschen gepatzt. Damit hat man so nicht rechnen können. Ich freue mich für sie. Genauso muss man ans Werk gehen, wenn man was reißen will“, sagte Jürgen Kriechbaum, ÖSV-Damen-Cheftrainer.

Wendy Holdener (SUI), Frida Hansdotter (SWE) and Katharina Gallhuber (AUT)

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Wendy Holdener, Frida Hansdotter und Katharina Gallhuber (v.l.)

Erste Gratulationen aus Göstling: „Sensationell!“

Erste Reaktionen und Gratulationen gab es bereits auch aus Göstling (Bezirk Scheibbs), Gallhubers Heimat. Gegenüber noe.ORF.at sagte Robert Fahrnberger, Obmann des Schiclubs Göstling-Hochkar: „Ich habe natürlich geschaut und habe die ganze Nacht nicht schlafen können. Ich muss sagen, grandios! Jetzt hat sie die Leistung erbracht, die sie wirklich kann. Wir gratulieren ihr recht herzlich“.

„Sensationell!“, sagte Katharinas Vater, Günther Gallhuber. „Es ist eine riesen Freude! Ich bin so stolz auf die Kathi. Es ist der Lohn harter Arbeit. Es war ein Traum von ihr und das hat sich keiner gedacht“, so ihr Vater. In Göstling ist Freitagmittag nun ein gemeinsames Schauen der Siegerehrung geplant.

„Erfolg für das Sportland Niederösterreich“

„Ein großartiger Erfolg für Katharina Gallhuber und auch ein großartiger Erfolg für das Sportland Niederösterreich“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter (ÖVP) über die Bronzemedaille der jungen Göstlingerin in einer Aussendung. „Katharina Gallhuber wird mit Stolz und großer Freude seit Jahren vom Sportland Niederösterreich unterstützt. Sie hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich in der Slalom-Weltelite zu etablieren und tritt somit in die Fußstapfen erfolgreicher niederösterreichischer Skifahrerinnen und Skifahrer“, so Mikl-Leitner.

„Die Skiregion in Niederösterreich hat es abermals geschafft eine große Tochter hervorzubringen und bereits in jungen Jahren in die Slalom-Weltklasse zu führen", sagte SPÖ-Landesparteivorsitzender und Landesrat Franz Schnabl (SPÖ) am Freitag. „Herzliche Gratulation an Katharina Gallhuber, die eine olympische Bronzemedaille nach Niederösterreich nach Hause bringen wird.“

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