Ahnenforschung: Suche nach Vorfahren boomt

Immer mehr Menschen haben sich der Ahnenforschung verschrieben und sind früheren Generationen auf der Spur. Viele Archive mit Tauf-, Trauungs- und Sterbebüchern sind mittlerweile digital abrufbar.

Der monatliche Stammtisch des „Mostviertler Genealogenvereins für Familien- und Heimatforschung“ in Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) ist gut besucht. Der große Saal im Wirtshaus ist bis auf den letzten Platz besetzt. Stammbäume sind auf Schautafeln ausgestellt, Familienbücher mit alten Bildern und historischen Archiveinträgen liegen auf. Vergilbte Schwarz-Weiß-Fotos werden hergezeigt.

„Mich hat Geschichte immer schon sehr interessiert und natürlich die Geschichten von früher, von der Oma. Und das hat dann den Anreiz gegeben, tiefer zu graben. Ich habe dann begonnen, in Kirchenbüchern und Archiven zu recherchieren“, erzählt Familienforscherin Elisabeth Kultscher aus Wilhelmsburg im Gespräch mit noe.ORF.at.

Ahnentafel

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Viele Hobbyforscher haben bereits einen Familienstammbaum erstellt

Die Familienforscher stöbern auf der Suche nach den eigenen Wurzeln in historischen Büchern. Was da ans Tageslicht kommt, das wird beim Stammtisch in Wilhelmsburg mit Gleichgesinnten besprochen. „Bei diesen Stammtischen ist es einfach möglich, sich zu unterhalten. Und manchmal entdeckt man, dass man in der fünften, sechsten Generation miteinander verwandt ist“, sagt der Historiker Gerhard Floßmann.

Herrschafts- und Familienbücher helfen bei Suche

Floßmann ist bei den Familienforschern regelmäßig zu Gast, manchmal auch als Vortragender. Denn fixer Programmpunkt bei den monatlichen Vereinstreffen sind Vorträge. Dabei erfahren Interessierte, wie man sich am besten auf Spurensuche begibt. Oskar Toman, Obmann des „Mostviertler Genealogenvereins“: „Meist hilft man sich mit den Grundbüchern, den alten Herrschaftsbüchern. Da sieht man nach, wenn es sich um Bauern handelt.“

Familienbücher geben Aufschluss über das Ergebnis der oft langwierigen Nachforschungen. Hans Reckenzain aus Wilhelmsburg erforschte die Geschichte seiner Familie: „Ich habe Glück gehabt. Ich bin bis 1500 gekommen und habe gesehen, dass bei meinen Urahnen, die im Mühlviertel gelebt haben, Hammerherren dabei waren, die Hammerwerke besessen haben. Sie waren sehr reich. Doch der Reichtum ist bis heute nicht durchgedrungen.“

Petra Ottitsch, noe.ORF.at

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