„Paketzusteller“ raubte Sehbehinderten aus

In Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt) ist am Wochenende ein Pensionist ausgeraubt worden. Ein Unbekannter hatte sich nach Polizeiangaben als Paketzusteller ausgegeben, um in das Haus des schwer sehbehinderten 74-Jährigen zu gelangen.

Der Pensionist dürfte bei dem Überfall am Samstag in der Früh mit einem waffenähnlichen Gegenstand bedroht worden sein, teilte die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Montag mit. „Der Täter dürfte sich in gebrochenem Deutsch bzw. mit aufgesetztem Dialekt mit dem Opfer unterhalten haben“, ergänzte Polizeisprecher Walter Schwarzenecker gegenüber noe.ORF.at, „ob dieser Dialekt vorgetäuscht oder echt war, kann man nicht sagen.“

Der Täter ließ den Mann im Haus eingesperrt zurück und flüchtete, wobei er ein Mobiltelefon und einen dreistelligen Geldbetrag erbeutete. Der 74-Jährige blieb unverletzt und verständigte seinen Nachbarn, der die Eingangstür mit dem von außen angesteckten Schlüssel wieder aufsperrte.

Vorgehensweise nicht neu

Grundsätzlich ist die Vorgehensweise des Täters nicht neu. „Es kommt immer wieder vor, dass sich Täter - speziell bei größeren Wohnhausanlagen mit Stiegenhäusern - als Paketzusteller ausgeben, um sich Zutritt zu verschaffen“, sagte Polizeisprecher Schwarzenecker, „in der letzten Zeit gab es aber keine derartigen Vorfälle.“ Man könne demnach nicht von einer Serie sprechen.

Der Räuber im aktuellen Fall soll etwa 40 Jahre alt, 1,75 Meter groß und von korpulenter Statur sein. Er trug eine Sonnenbrille und hatte sein Gesicht mit einem Rollkragen teilweise verdeckt. Hinweise werden an die Polizeiinspektion Sollenau unter der Nummer 059/133-33709 erbeten.