Paralympics-Sportler in Schwechat empfangen

Am Dienstag wurde Österreichs erfolgreiche Paralympics-Mannschaft in Schwechat feierlich empfangen. Obwohl die Medaillenausbeute nicht an die Spiele in Sotschi herankam, darf insgesamt positiv bilanziert werden.

„Wir haben sieben respektable Medaillen gemacht, mindestens eine in jeder Sportart, in der wir vertreten waren“, freute sich die Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees Maria Rauch-Kallat. „Darüber hinaus gab es einige vierte Plätze, die zwar nicht sehr beliebt, aber respektable Leistungen sind.“ Dass die rot-weiß-rote Abordnung in Sotschi noch elf Mal Edelmetall gewinnen konnte und diesmal auch ohne Goldmedaille blieb, zeige, dass die Leistungsdichte im Behindertensport stetig zunehme.

Lösch bilanziert mit gemischten Gefühlen

Die erfolgreichste heimische Athletin war einmal mehr Ski-Ass Claudia Lösch, die in Südkorea bei den sitzenden Damen Silber im Super-G und Bronze im Riesentorlauf gewann. Als Doppelolympiasiegerin von Vancouver 2010 konnte die 29-jährige damit ihren eigenen Erwartungen aber nicht gerecht werden. „Gemessen an dem Verlauf der Saison und den Ergebnissen der letzten beiden Weltmeisterschaften, war Silber und Bronze für mich einfach unterdurchschnittlich. Es hätte zwar noch schlechter laufen können, wenn man aber vor Augen hat, dass ich zwei Mal mit Zwischenbestzeit ausgeschieden bin und auch im Slalom auf Medaillenkurs war, ist die Ausbeute am Ende einfach zu wenig“, analysierte die Waldviertlerin.

Ankunft Paralympics

Christopher Kelemen

Claudia Lösch war mit ihren Olympiamedaillen acht und neun nicht vollends zufrieden

Ob und wann Österreichs sechsfache Behindertensportlerin des Jahres das Skifahren wieder in Angriff nimmt, ließ sie nach Olympia noch offen. „Ich muss mich im Mai operieren lassen, weil ich mit dem Ellbogen schon länger Probleme habe. Wie meine Karriere danach weitergeht, mache ich von der anschließenden Reha abhängig.“

Ankunft Paralympics

ORF

Insgesamt beeindruckten die Sportlerinnen und Sportler mit einer überzeugenden Leistung in Pyeongchang und wurden von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) empfangen

Würz verpasst Medaillentraum

Neben Lösch ging auch der Maissauer Martin Würz in Südkorea auf Medaillenjagd. Der 24-jährige konnte sich bei seinen zweiten Paralympics den Traum von olympischem Edelmetall aber nicht erfüllen. Im Super-G und im Slalom schied er aus, in der Super-Kombination und auch im Riesentorlauf belegte er jeweils den zehnten Platz. „Natürlich hätte ich mir eine Medaille vorgestellt, es waren aber trotzdem schöne Spiele. Ganz unzufrieden bin ich nicht, denn ich habe gezeigt, dass ich schnell sein kann“, bilanzierte der Technikspezialist.

Ankunft Paralympics

Christopher Kelemen

Martin Würz beendete die Paralympics mit zwei zehnten Plätzen

Während Würz bei den nächsten Paralympics 2022 erneut antreten will, wird Claudia Lösch in Peking nicht mehr am Start sein. „Eine Stimmung, wie wir sie noch in Vancouver gehabt haben, wollte in Südkorea einfach nicht aufkommen und ich erwarte mir auch nicht, dass es in Peking wesentlich besser wird. Dafür in vier Jahren die Motivation erneut zusammenzukratzen, werde ich nicht hinbekommen“, so Lösch.

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