Erste Bewährungsprobe für „Landarzt-Garantie“

Mit der „Landarzt-Garantie“ verspricht das Land, dass länger nicht besetzbare Kassenstellen mit Medizinern der Landeskliniken abgedeckt werden. In Gresten (Bezirk Scheibbs) wird die Ankündigung nun zum ersten Mal umgesetzt.

Das Land Niederösterreich startete Anfang Jänner die „Initiative Landarzt“. Sie sieht vor, dass bei Kassenstellen, die mehr als ein Jahr lang nicht besetzt werden können, die NÖ Landeskliniken-Holding vorübergehend einspringt. Sie soll Allgemeinmediziner für die Praxen zur Verfügung stellen. In der 2.000-Einwohner-Gemeinde Gresten gibt es nun einen dieser Härtefälle.

30 Ausschreibungen ohne Erfolg

Einer der beiden Allgemeinmediziner der Gemeinde ging bereits im April 2016 in Pension. Danach wurde die Stelle etwa 30 Mal ausgeschrieben - doch wieder und wieder ohne Erfolg. Da der dringende Bedarf für einen zweiten Arzt in Gresten gegeben ist, greife nun die „Landarzt-Garantie“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Mit der Besetzung einer Planstelle durch zwei Ärzte seitens des Klinikums wollen wir die flächendeckende und vollständige Versorgung in Gresten garantieren.“

Hausarzt bei Untersuchung

APA/dpa/Bernd Weissbrod

Aktuell sind acht Kassenstellen für Allgemeinmediziner in Niederösterreich ausgeschrieben, vier davon seit mehr als einem Jahr. Gespräche zur „Landarzt-Garantie“ laufen auch bereits mit den Gemeinden Aspangberg-St. Peter (Bezirk Neunkirchen) und Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen an der Thaya).

Bis zu 50.000 Euro für Allgemeinmediziner

Das im Jänner vorgestellte Maßnahmenpaket sieht vor, dass es für jene Allgemeinmediziner, die als Landarzt einspringen, Einstiegsprämien bis zu 50.000 Euro gibt. Außerdem - so wurde es im Jänner ebenfalls angekündigt - sollen Landärzte bei schwierigen Einsätzen von Begleitdiensten unterstützt werden, unter anderem von Rettungsdiensten oder Medizinstudenten. Dafür stelle das Land 500.000 Euro zur Verfügung - mehr dazu in Initiative will Landärzte fördern (noe.ORF.at; 1.1.2018).

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