Masernalarm: Behörde erhebt Immunstatus

Weil beim Premierenflug von Laudamotion eine Person mit Masern infiziert war, erhebt die Behörde nun den Immunstatus aller Mitreisenden. Bei Betroffenen ohne ausreichenden Schutz sollen Isolationsmaßnahmen ergriffen werden.

Bis jetzt seien in Zusammenhang mit diesem Fall keine weiteren Masernerkrankungen bekannt, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in einer Aussendung. Das bestätigte auch Irmgard Lechner, Leiterin der Abteilung Gesundheitswesen des Landes Niederösterreich, im Gespräch mit noe.ORF.at. Dennoch müssen sich derzeit alle Passagiere des Premierenfluges bei der Gesundheitsbehörde melden.

Verkehrsbeschränkung möglich

Laut Lechner werde dabei abgeklärt, ob die betroffenen Personen geimpft oder nachweislich immun sind. Im Ernstfall könne auch eine behördliche Verkehrsbeschränkung verhängt werden. Diese würde den Betroffenen etwa verbieten, öffentliche Lokale oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.

Das Gesundheitsministerium machte in einer Aussendung auch darauf aufmerksam, dass die Krankheit bereits ansteckend sei, bevor der Betroffene Symptome aufweist, und empfiehlt generell eine Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln.

Bereits nach einer Teilimpfung besteht bei 95 Prozent der Immunisierten ein ausreichender Schutz, nach einer zweiten Teilimpfung bei 99 Prozent. Bei einer durchlebten Masernerkrankung komme es nicht in allen Fällen zu einer erworbenen Immunität, warnte das Gesundheitsministerium. Ob eine solche vorliegt, lässt sich durch eine Titerbestimmung klären.

Bei ersten Symptomen Arzt informieren

Alle Passagiere des Laudamotion-Flugs von Wien nach Düsseldorf und retour wurden aufgefordert, beim Auftreten erster Symptomen - dazu gehören Fieber, Schnupfen, trockener Husten und Bindehautentzündung - den Kontakt mit anderen Menschen zu meiden. Sie sollen sich telefonisch bei einem Arzt melden und über den möglichen Masernkontakt informieren, ehe sie eine Ordination aufsuchen.

An Bord der Laudamotion-Maschine am 20. März waren Mitarbeiter, Journalisten und Gewinner eines Preisausschreibens. Zur Zahl der Passagiere gab man weder bei Laudamotion noch bei der zuständigen Abteilung des Landes Auskunft. Der an Masern erkankte Passagier befindet sich derzeit im Spital. Weil eine Masernerkrankung in Österreich meldepflichtig ist, wurde er dort von der Gesundheitsbehörde befragt. So kam der Fall ins Rollen.

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