Kampf gegen Gelsen in den Auen beginnt

In den Leithaauen sowie in den March-Thaya-Auen beginnt der Kampf gegen Gelsen, genauer gesagt gegen die Larven. Dafür sind eigene „Gelsenjäger“ unterwegs. Für Hausbesitzer werden Anti-Gelsen-Mittel gratis zur Verfügung gestellt.

Wegen der vielen stehenden Gewässer können Gelsen in der Au im Sommer schnell zur Plage werden. Seit Jahren gehen die Gemeinden deshalb kontrolliert dagegen vor. Dabei wird nicht gewartet, bis die Insekten durch die Luft surren, sondern sie werden bereits im Larvenstadion bekämpft. Mit den ersten wärmeren Tagen im April begann deshalb auch die Saison der „Gelsenjäger“.

Gelsenjägerin in Leithaauen

Gelsenbekämpfung Leithaauen

In den Leithaauen sind bereits die „Gelsenjäger“ unterwegs

Sie kontrollieren stehende Gewässer, messen den Larvenanteil und sorgen - wenn nötig - dafür, dass sie nicht zu Gelsenbrutstätten werden, erklärte Mark Hofstetter, Obmann der Gelsenbekämpfung in den Leithaauen, gegenüber noe.ORF.at. Dafür sind jedes Jahr etwa zehn bis zwölf „Gelsenjäger“ mit einer speziellen, mehrere Kilogramm schweren Ausrüstung in den Leithaauen unterwegs.

Anti-Gelsen-Mittel gratis für Bewohner

Zusätzlich sind die Garten- und Hausbesitzer aufgerufen, ihre privaten Gewässer - dazu zählen neben Teichen und Biotopen auch Regenfässer und Blumentöpfe - zu kontrollieren. Falls ein Eingreifen nötig ist, stellen die Mitgliedsgemeinden das Anti-Gelsen-Mittel BTI kostenlos zur Verfügung. „Es enthält ein bestimmtes Protein, das die Gelsenlarven nicht verdauen können“, sagte Hofstetter, „für andere Tiere und Menschen ist es jedoch völlig unbedenklich.“ So werde das Mittel etwa auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Trinkwasserreservoirs in Malariagebieten eingesetzt.

In Bruck an der Leitha und der Katastralgemeinde Wilfleinsdorf kann man das Mittel heuer auch in den Trafiken abholen. „Wegen der längeren Öffnungszeiten erschien uns das sinnvoller als im Gemeindeamt oder im Bauhof“, sagte Umweltstadtrat Alexander Petznek (ÖVP). Dabei sind zwei Ampullen pro Bewohner vorgesehen, wobei eine Dosis für bis zu zehn Quadratmeter Wasseroberfläche ausreicht.

Hubschraubereinsatz nach Überschwemmungen

Auch in den Auen entlang der March und der Thaya sind bereits Freiwillige unterwegs, um stehende Gewässer im Auge zu behalten. „Mit den Kontrollen haben wir bereits begonnen, wir hatten aber noch keinen ‚Einsatz‘“, so Robert Freitag (SPÖ), Bürgermeister in Hohenau an der March (Bezirk Gänserndorf). Auch hier setzt man als zweite Säule auf die Mithilfe der Bevölkerung und stellt Culinex-Tabletten kostenlos zur Verfügung. Diese enthalten ebenfalls einen biologischen Wirkstoff, der die Gelsenlarven tötet.

Hubschrauber in der Luft mit Abwurfbehälter

ORF

Der Hubschrauber kommt in Hohenau durchschnittlich vier- bis fünfmal pro Jahr gegen die Gelsen zum Einsatz

Sollte die Situation in den kommenden Monaten etwa durch Überschwemmungen akut werden, kann man hier auch noch auf eine großflächigere Methode zurückgreifen: einen Hubschrauber. In einem durchschnittlichen Jahr kommt er etwa vier- bis fünfmal zum Einsatz, so Bürgermeister Freitag.

Birgit Zrost, noe.ORF.at

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