Theater an „Unorten“: Neues Festival in Litschau

In Litschau am Herrensee im nördlichen Waldviertel hält das neue Theaterfestival „Hin & weg“ Einzug. Dabei will der Gründer und künstlerische Leiter Zeno Stanek an sogenannten „Unorten“, wie etwa in Garagen, Theater zeigen.

Zwischen 10. und 19. August werden an zwei Wochenenden insgesamt 100 Veranstaltungen, darunter 15 Theaterproduktionen, 13 szenische Lesungen, sechs Autorenlesungen, sechs Hörspiele (in Kooperation mit dem ORF-Radio Ö1), sechs Singer-Songwriter-Konzerte, acht „Küchenlesungen“, vier Matineen („Salon Colette“) und sechs „Feuergespräche“, geboten, wobei viele Programmpunkte mehrmals bzw. zeitlich parallel laufen. Darüber hinaus gibt es Workshops und Meisterklassen. Als Dramatiker in Residence wird Thyl Hanscho den Sommer in Litschau verbringen.

Heerenseetheater

Martin Rabl

Ein Teil der Aufführungen findet im Herrenseetheater statt

Wie Stanek erläuterte, soll „Hin & weg. Tage für zeitgenössische Theaterunterhaltung“ vor allem solchen Werken verpflichtet sein, die ausdrücklich für das Theater entstanden sind. Die Aufführungen finden im Herrenseetheater und im Theater Brauhaus statt sowie an sogenannten „Unorten“. Gemeint sind Plätze, an denen man Theater nicht erwarten würde. In erster Linie als Schauplätze für die szenischen Lesungen dienen die sogenannten „Städtischen Bühnen“ von Feuerwehrhaus über Pfarrhof, private Küchen und diverse Garagen bis zur Alten Post.

15 Bühnenproduktionen, Lesungen und Workshops

Zur Aufführung gelangen unter anderem „Die stillen Nächte des Ludwig Rainer“ von Hakon Hirzenberger, das Live-Hörspiel „Der verhängnisvolle Tod des Werner Gruber“ von Marc Carnal, die Uraufführung „One to three“ von und mit Theater kollekTief, „Fräulein Brehms Tierleben“ von Barbara Geiger, die Österreichische Erstaufführung von Theresia Walsers „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ und „Hochgeschätztes Tiefparterre“, ein „Swingspiel“ von Harald Friedl und Geri Schuller. Beiträge zu den szenischen Lesungen kommen etwa von Bernhard Studlar, Theodora Bauer und Philippe Blasband.

Neues Festival Litschau

Christian Wind

„Die Stillen Nächte des Ludwig Rainer“ steht am Spielplan

Autorenlesungen mit frischen oder in Entstehung begriffenen Stücktexten halten Franzobel, David Sylvester Marek, Erwin Riess, Christoph Brändle, Felix Mitterer und Martin Plattner. Bei den Frühstücksmatineen mit Bernhard Fellinger geht es um die Themen „Fleisch“, „Ungehorsam“, „Großmutter“ und „Courage“.

Stanek: „Emotionale Berührung“ im Fokus

Unterstützt wird Stanek von Katharina Stemberger (Workshop-Leitung), Margit Mezgolich (Regie) und Ernst Molden (Singer-Songwriter). Stanek beschrieb seine Intention: „Es geht um uns Menschen, um erlebte Realität, das Heute und das mögliche Morgen. Zeitgenössische Theaterunterhaltung stellt emotionale Berührung in den Mittelpunkt.“

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