Mit Pielachtaler Wasserkraft zu virtuellem Geld
Seit dem Jahr 1920 wird in dem Kraftwerk Wasserkraft in elektrischen Strom umgewandelt. Um welches Kraftwerk es sich dabei handelt, will die Mostviertler Firma Coin Factory aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgeben. Neu ist allerdings, dass mit dem Strom nun Hunderte von Rechnern betrieben werden, um als Kryptomining-Farm zu fungieren.
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Klimaanlagen und Ventilatoren zur Kühlung
Weil die Rechner auf Hochtouren laufen und eine enorme Abwärme erzeugen, werden leistungsstarke Klimaanlagen und Dutzende Ventilatoren zur Kühlung eingesetzt. „In diesem Serverraum stehen spezielle Computer, die dafür verwendet werden, um Kryptowährungen berechnen zu können“, erklärt Christoph Lichtnegger, Sprecher der Coin Factory. Konkret verkauft die Firma Rechenleistung und Know-how, die Kunden können dann selbst virtuelles Geld schürfen. 4.000 verschiedene Kryptowährungen gibt es inzwischen weltweit, die bekannteste davon ist Bitcoin.
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Bereits zweites Wasserkraftwerk gesichert
Laut Lichtnegger ist die Nachfrage größer als das Angebot, daher gebe es bereits entsprechende Ausbaupläne: „Wir haben schon vorgebaut und haben uns ein zweites Wasserkraftwerk in einem Paralleltal gesichert, wo wir in Kürze in Betrieb gehen werden. Wir vergleichen die Entwicklung der Kryptowährung mit dem Internet der 80er. Es steht alles ganz am Anfang.“
Üblicherweise stehen derartige Farmen für Kryptomining dort, wo Strom besonders billig ist - etwa in Sibirien und auch in Island. Bei der Coin Factory lege man hingegen Wert darauf, dass das Rechenzentrum umweltschonend sei, heißt es. Und sollte das virtuelle Geld doch wieder verschwinden, produziert die Kraftwerksturbine immerhin noch Strom.