Pflege: Diskussionen um Geld und Personal

Am Samstag ist der Internationale Tag der Pflege. Mehr als 90.000 Menschen werden derzeit in Niederösterreich gepflegt, im Durchschnitt sind sie 70 Jahre alt. Die Themen Finanzierung und Personal sorgen für Diskussionen.

Der St. Pöltner Caritasdirektor Hannes Ziselsberger wünscht sich Sicherheit in Bezug auf die Frage der Pflegefinanzierung. Er hofft auf ein gutes Ende der Verhandlungen zwischen Bund und Ländern, was die Finanzierung der Zusatzkosten durch das Ende des Pflegeregresses betrifft, und verweist einmal mehr auf den Personalmangel in der Pflege.

Caritas: „Viel Druck bleibt bei den Angehörigen“

„Durch die Knappheit, die wir beim Personal haben, bleibt viel Druck auch bei den Angehörigen. Wir können nicht immer alle Wünsche erfüllen, und versuchen, dort zu sein, wo es dringend notwendig ist. Manchmal müssen wird jedoch sagen, das können wir nicht, das schaffen wir nicht. Da geht es aber nicht nur uns so, sondern allen im Pflegebereich“, sagt Ziselsberger. So fordert auch das Hilfswerk einen Aktionsplan und warnt vor einem Pflegenotstand, sollten die Rahmenbedingungen im Pflegesektor nicht verbessert werden.

Was die 24-Stunden-Betreuung betrifft, sind hier die Kosten seit der Einführung im Jahr 2008 Österreichweit von neun Millionen Euro auf knapp 139 Millionen Euro gestiegen. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird dieser Trend weiter steigen. Man müsse angesichts des immer größer werdenden Bedarfs die Qualität im Auge behalten, so Ziselsberger: „Ich glaube, dass das ein wichtiges Angebot ist. Es ist für viele Menschen sehr kostbar, dass jemand bei ihnen im Haus ist. Wir dürfen aber auch nicht übersehen, dass hier eine Qualitätssicherung notwendig ist - wer übernimmt diese Dienste, und wie wertvoll werden diese Dienste umgesetzt?“ Das decke sich auch mit den Empfehlungen des Rechnungshofs.

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