Zieselschutz sorgt für Schlagabtausch

Ziesel stehen auf der „Roten Liste der bedrohten Tierarten“. Tierschützer sorgen sich um den Bestand und haben auf der B35 zwischen Krems und Hadersdorf (Bezirk Krems) mit einer Aktion versucht, Aufmerksamkeit für die Nager zu erregen.

Seit mehreren Jahren macht der Verein „RespekTiere“ mit Straßenaktionen auf die Ziesel entlang der B35 aufmerksam, etwa mit als Tod verkleideten Tieraktivisten. Das berichten die „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“). Es seien zwar vor zwei Jahren Hinweisschilder aufgestellt worden, und die hätten auch geholfen. Viele Ziesel würden aber nach wie vor von Autos überrollt, sagt Obmann Thomas Putzgruber. Man hätte mehrmals dutzende tote Tiere eingesammelt.

Zieselaktion auf B35

Thomas Putzgruber

Tierschützer setzen sich mit einer Aufsehen erregenden Aktion für bedrohte Ziesel ein

Putzgruber fordert daher eine Senkung des Tempolimits 100 entlang der Zieselstrecke. Auch wünscht er sich mehr Verständnis von den Landwirten. Krems sei eine der wenigen Regionen, in denen die Zieselpopulation stabil sei. Überall sonst sei sie rückläufig, was auf den stark eingeschränkten Lebensraum der Tiere zurückzuführen ist. Ziesel bräuchten steppenartige Wiesen und Weidelandschaften.

Zieselschäden bei Mais und Sonnenblumen

Laut Anton Brandstetter von der Abteilung Pflanzenbau der Landwirtschaftskammer Niederösterreich sei bekannt, dass Ziesel geschützt seien. Er spricht allerdings von einem großen Problem, was den Zieselbestand in Krems betrifft. Bei Mais und Sonnenblumen etwa würden die Tiere tausende Euro Schaden anrichten. Ähnlich wie beim Biber wünscht er sich, dass die Population entweder im Einvernehmen mit der Behörde reguliert wird oder dass den Bauern die entstandenen Schäden abgegolten werden.

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