Nächster Schritt für Marchfeld-Schnellstraße

Nach dem Ja des Bundesverwaltungsgerichtes zum Bau des Lobautunnels scheint man auch dem Bau der Marchfeld-Schnellstraße (S8) einen Schritt näher gekommen zu sein. Der Zeitplan für diese ist aber weiterhin offen.

Am Mittwoch entschied das Bundesverwaltungsgericht über den Einspruch von Tunnelgegnern und Umweltschützern und gab schließlich grünes Licht für den Bau des Lobautunnels. Werden neue Auflagen erfüllt, darf die Asfinag den Tunnel bauen - mehr dazu in Grünes Licht für Lobautunnel (wien.ORF.at; 23.5.2018). Mit diesem soll einerseits die Lücke auf der Wiener Außenring Schnellstraße (S1) zwischen Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) und Süßenbrunn (Wien) geschlossen werden, andererseits ist der Bau des Lobautunnels auch eine Voraussetzung für den Bau der Marchfeld-Schnellstraße.

Doch während die S1 schon ab 2019 gebaut werden soll, ist der Zeitplan bei der S8 laut Asfinag noch offen. Derzeit läuft beim S8-Projekt die Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Gegner kritisieren, dass die geplante Trasse durch Naturschutzgebiet führe und damit den Triel - eine geschützte Vogelart - gefährde. Diese Einsprüche müssen vom Verkehrsministerium nun geprüft werden, anschließend wird ein Bescheid erlassen.

Baubeginn 2019 ist „unrealistisch“

Ein Baubeginn im nächsten Jahr - wie zuletzt kolportiert - ist laut Asfinag-Geschäftsführer Alexander Walcher unrealistisch. Allerdings würden alle Ressourcen eingesetzt, damit aus Sicht der Asfinag so schnell wie möglich mit dem Bau begonnen werden kann.

Grafik S1 und S8

ORF

Die Marchfeld-Schnellstraße soll von der S1 bis zur slowakischen Grenze führen

Mit der Entscheidung des Gerichts gebe es zumindest neue Hoffnungen, sagt Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP): „Denn der Lückenschluss rund um Wien mit der Lobauquerung ist Voraussetzung, damit die S8 gebaut wird.“ Und laut Schleritzko sei das Projekt notwendig, „denn die Menschen leiden unter dem Verkehr vor Ort, haben ein sehr hohes Lkw-Aufkommen in der Region und das könnte man mit der S8 lösen.“

Waldviertelautobahn: Asfinag legt Trasse fest

Zur geplanten Waldviertelautobahn erklärte Schleritzko am Mittwoch, dass die Kosten dafür der Bund beziehungsweise die Asfinag tragen müssen. Bezüglich der Trasse betonte er, dass das Land mit ihrem Vorschlag nun an das Verkehrsministerium beziehungsweise die Asfinag herantreten werde. Auch die Region sei in die Gespräche eingebunden, zudem würden Naturschutz und Topographie berücksichtigt, die endgültige Trassenführung würden aber die Experten der Asfinag festlegen, so Schleritzko.

Die Kritik der Grünen, dass durch die Waldviertelautobahn eine neue Transitstrecke gebaut und der öffentliche Verkehr vernachlässigt werde, weist Schleritzko zurück. Der öffentliche Verkehr sei „ein wichtiges Standbein im Waldviertel. Wir treten vehement dafür ein, dass die Franz-Josefs-Bahn weiter ausgebaut wird.“ Dazu gebe es auch aus dem Vorjahr einen beschlossenen Pakt, betonte Schleritzko. Neben der Bahn sei in den vergangenen Jahren auch das Busnetz ausgebaut worden.

Links: