Nach Mord: Andere Quartiere für Asylwerber

Nach dem tragischen Vorfall in der Flüchtlingsunterkunft in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling), sollen nun die 110 dort untergebrachten Flüchtlinge verlegt werden. Damit soll die Sicherheit erhöht werden, hieß es am Donnerstag.

Mehr als 100 Polizeieinsätze soll es in den vergangenen Jahren in der Asylunterkunft gegeben haben, sagte der für Integration zuständige Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) gegenüber noe.ORF.at. „In der Nacht auf 3. Mai des heurigen Jahres gipfelte die Gewaltserie“, so Waldhäusl. Ein Asylwerber soll von einem anderen in der Unterkunft erschlagen worden sein - mehr dazu in Maria Enzersdorf: Mord in Asylunterkunft (noe.ORF.at; 4.5.2018).

Aufgrund der speziellen Betreuungssituation vor Ort forderte Waldhäusl daraufhin höhere Landesförderungen für die Betreuung. Verhandlungen darüber seien gescheitert, sagte Waldhäusl am Donnerstag, deshalb ziehe er nun Konsequenzen. „Wir werden sämtliche Bewohner auf bestehende Quartiere des Landes aufteilen und dieses Projekt wird Ende des Monats abgeschlossen sein.“

Unbegleitete Minderjährige in Mödling untergebracht

24 unbegleitete Minderjährige werden nun im Jugend- und Studierendenheim der Österreichischen Jungarbeiterbewegung in Mödling untergebracht. Sie sollen hier intensiv betreut, unterrichtet und ausgebildet werden. „Der Sinn und Zweck der Sache sollte sein, dass sie relativ bald in die Lehre, in den Lehrbetrieb beziehungsweise in den Schulbetrieb integriert werden können. Sie sollen ihren Abschluss machen können und dann natürlich auch einen Lehrlingsausbildungsplatz und einen Arbeitsplatz finden“, sagte Petra Heidler von der Österreichischen Jungarbeiterbewegung.

In der Unterkunft in Maria Enzersdorf waren bisher auch 44 Flüchtlinge untergebracht, die wegen psychischer oder physischer Probleme eine Sonderbetreuung brauchten. Auch für sie gebe es passende Ersatzquartiere, wurde am Donnerstag betont. „Wir sorgen für bessere Sicherheit und für mehr Sicherheit für die zu Betreuenden. Wir sorgen auch für eine bessere Rundumbetreuung sowie für mehr Sicherheit für die Bevölkerung“, so Waldhäusl.

Bei der Caritas der Erzdiözese Wien, der Betreiberin der Asylunterkunft, hieß es am Donnerstag, man habe ein Betreuungskonzept vorgelegt, über die Entscheidung des Landes habe man offiziell noch keine Kenntnis - mehr dazu in Nach Mord in Asylheim: Diskussion um Betreuung (noe.ORF.at; 16.5.2018).

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