Unwetter: Notschlafstellen eingerichtet

In den von Unwettern betroffenen Gebieten hat am Dienstagabend erneut heftiger Regen eingesetzt. Im Bezirk Neunkirchen bereitete das Rote Kreuz wegen der angespannten Lage Notunterkünfte für die Nacht vor.

Entsprechende Betreuungszentren gab es einer Aussendung zufolge in Scheiblingkirchen, Gloggnitz, Puchberg am Schneeberg und Kirchberg am Wechsel. Zudem wurden 1.000 Liter Getränke, 500 Würstel, 700 Semmeln, 15 Kilo Äpfel und 300 Müsliriegel zur Ausgabe verladen.

Am Dienstagabend standen im Bezirk neben 60 Personen auch doppelt so viele Notärzte wie im Normalfall beim Roten Kreuz im Einsatz. Die Standorte für den Regelrettungsdienst wurden erweitert, um im Notfall trotz der vielfach schlechten Fahrbedingungen schnell an Ort und Stelle sein zu können. Neben Rettungssanitätern waren auch Katastrophenhelfer und die Hundeführer der Suchhundestaffel Neunkirchen aufgeboten. 40 weitere Kräfte blieben für die Nacht in Bereitschaft.

Rotes Kreuz Krisenstab

RKNÖ/ Wallner, Forsthuber, Eckner

Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich (r.), machte sich vor Ort einen Eindruck der Lage

Feuerwehrsprecher Franz Resperger berichtete am Dienstagabend von 150 Einsatzstellen in den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt. „Es werden mehr“, fügte er hinzu. 750 Helfer waren mittlerweile aufgeboten. Sie beobachteten auch die Pegel der Bäche und Flüsse in der Region. In den vom Unwetter betroffenen Gebieten hatte wieder heftiger Regen eingesetzt.

Unwetter im Bezirk Neunkirchen

Am Dienstag gab es erneut heftige Unwetter im Bezirk Neunkirchen. Vor nicht einmal einer Woche wurden zahlreiche Ortschaften überflutet.

Resperger kündigte an, dass noch am Dienstag bzw. spätestens Mittwoch in der Früh eine Bereitschaft des Katastrophenhilfsdiensts aus Wiener Neustadt in den Bezirk Neunkirchen in Marsch gesetzt werde. Dies sollte dazu dienen, um andere Kräfte abzulösen bzw. zu unterstützen. Der Bezirk Wiener Neustadt wurde dem Sprecher zufolge von Ausläufern des Unwetters getroffen. Straßen und Wiesen seien überflutet worden. Am Nachmittag war in den betroffenen Gebieten von etwa 550 Feuerwehrleuten im Einsatz die Rede - mehr dazu in Unwetter: Bezirk zum Katastrophengebiet erklärt (noe.ORF.at; 12.6.2018).

Mehr als 100 Einsätze auch in Krems

Unterdessen lagen auch erste Bilanzen aus anderen Regionen Niederösterreichs vor. Im Bezirk Krems waren die Einsatzkräfte etwa vor allem im Kremser Stadtgebiet gefordert. Ab 17.00 Uhr rückten die Helfer zu mehr als 100 Einsätzen aus. Dutzende Keller und Liftschächte mussten ausgepumpt werden, Straßen waren teilweise bis zu 40 Zentimeter hoch überflutet, vorübergehende Sperren waren die Folge. Besonders betroffen war laut Freiwilliger Feuerwehr Krems der Stadtteil Mitterau. Dort waren die Helfer in 16 Hochhäusern im Einsatz. Einige Gebäude waren kurzzeitig ohne Strom.

Zahlreiche Häuser waren auch entlang der Ringstraße betroffen. Im Bundesrealgymnasium Krems drang Wasser über Klassenräume in das Stiegenhaus ein. Aus der Altstadt wurden Wassereintritte in eine Apotheke, ein Hotel, eine Arztpraxis und mehrere Restaurants gemeldet. Im Bereich der Langenloiserstraße gab eine Weingartenmauer nach. Am Campus drang Wasser in den Keller ein, im Bereich der Kläranlage musste als Vorsichtsmaßnahme eine Barriere mit Sandsäcken errichtet werden. Zu den letzten Einsätzen wurde die Feuerwehr gegen 19.00 Uhr gerufen. Insgesamt 150 Helfer waren aufgeboten.

Zahlreiche Einsätze gleichzeitig

Besonders fordernd sei die große Anzahl an Einsätzen gewesen, die gleichzeitig zu absolvieren waren, sagte der Kommandant der Feuerwehr Krems, Gerhard Urschler. Verletzt wurde niemand, allerdings blieben einige Autofahrer liegen, die mit ihren Fahrzeugen durch die Wassermassen gefahren waren. Außerhalb der Stadt Krems stand die Feuerwehr in Mautern, Lengenfeld und Langenlois im Unwettereinsatz.

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