Kika/Leiner: Signa hat Rücktrittsrecht bis Juli

Die Signa-Holding des Immobilieninvestors Rene Benko hat ein bedingtes Kaufangebot für die angeschlagene Möbelkette kika/Leiner abgegeben. Bis Ende Juli hat die Signa noch das Recht, aus dem Immobiliendeal auszusteigen.

Das Kaufangebot der Signa bezieht sich auf die Immobilien und die operative Firmen. Bis 19. Juni läuft die Due-Diligence-Prüfung der operativen Firmen, teilte die kika/Leiner-Mutter Steinhoff mit. Der Wert der kika/Leiner-Immobilien muss aber noch genau geschätzt werden, ein Kaufpreis von 450 bis 500 Mio. Euro wurde medial kolportiert – mehr dazu in Rene Benkos Signa kauft kika/Leiner (noe.ORF.at; 15.6.2018). Der offizielle Verkauf, das sogenannte Closing, von kika/Leiner soll laut Steinhoff bis Ende September erfolgen. Der Deal muss zuvor noch bei den Wettbewerbshütern angemeldet werden.

Nach Angaben der kika/Leiner-Konzernmutter war man mit mehreren interessierten Käufern in Gesprächen, darunter auch mit Konkurrent XXXLutz - mehr dazu in XXXLutz hat Interesse an kika/Leiner(noe.ORF.at; 5.6.18). „Wir freuen uns für unsere Kollegen, dass es eine österreichische Lösung geworden ist“, sagte XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger am Freitag gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Zu den Gründen, warum Lutz nicht zum Zug gekommen ist, äußerte sich Saliger nicht.

Steinhoff Aktien reagierten mit leichtem Plus

Die Aktien von Steinhoff-International reagierten mit einem leichten Plus auf die kika/Leiner-Verkaufsnachrichten. Die Aktie notierte im Xetra-Handelssystem mit plus 0,74 Prozent bei 0,0815 Euro. Der österreichische Möbelhändler ist durch den Bilanzskandal der deutsch-südafrikanischen Konzernmutter Steinhoff in den letzten Monaten immer tiefer in die Krise gerissen worden.

Vergangenen Dezember räumte Steinhoff, die Nummer zwei im weltweiten Möbelhandel hinter Ikea, Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen ein, die Aktien des Unternehmens gingen auf Talfahrt und stürzten um mehr als 90 Prozent in die Tiefe - mehr dazu in Kika/Leiner: Betriebsrat zeigt sich zuversichtlich (noe.ORF.at; 5.1.2018). Steinhoff saß zu diesem Zeitpunkt auf einem Schuldenberg von 10,7 Mrd. Euro und ringt seither ums finanzielle Überleben.

Leiner-Betriebsratschef Karl Vogl begrüßte den Verkauf an Signa. „Ich bin mit dieser Lösung ausgesprochen zufrieden“, sagte Vogl gegenüber noe.ORF.at. Benko habe „bis jetzt erwiesen, dass er die Fähigkeiten und die Möglichkeiten hat, Unternehmen wirklich in positiven Linien zu führen“.

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