Tschechische Ärzte helfen bei Endometriose

Seit Ende 2016 läuft zwischen Niederösterreich und Tschechien das EU-Projekt „Gemeinsam Grenzenlos gesund“. Mediziner aus Znaim helfen dabei u.a. dem Endometriose-Zentrum in Melk. Das Zentrum ist jetzt sogar EU-weit zertifiziert worden.

300.000 Frauen leiden in Österreich an Endometriose, einer chronischen Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut. Viele Patientinnen haben deshalb starke Schmerzen und können keine Kinder bekommen. Seit mehr als einem Jahr gibt es dafür in Melk ein spezielles Zentrum - Internationale Spitalskooperation wird verstärkt (noe.ORF.at; 17.10.2016). Deren Ziel ist es, betroffenen Frauen schnellere Diagnosen und Therapien zu ermöglichen.

EU Gesundheitsprojekt NÖ Znaim Kooperation

NLK Burchhart

NÖGUS-Vorsitzender Martin Eichtinger und Antonín Tesařík, Ratsmitglied der Region Südmähren setzen weiterhin auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich und Südmähren

Die Basis dafür ist die Kooperation mit dem auf diesem Gebiet federführenden Spital in Znaim (Tschechien). Ärzte aus beiden Kliniken operieren deshalb auch immer wieder gemeinsam an beiden Standorten. Eine erste Bilanz zur Halbzeit des Projekts zeigt: 143 Frauen wurden bisher im Endometriosezentrum in Melk behandelt. 15 Patientinnen bekamen durch die Operation sogar ein Kind.

Wohnortnahe Versorgung der Patienten

Die EU-weite Zertifizierung des Zentrums sei nun ein wichtiger Impuls für die Zukunft, betonte der Vorsitzendes des Niederösterreichischen Gesundheitsfons (NÖGUS) und Landesrat Martin Eichtinger. Für das Erreichen der „Stufe 1“ müssen jährlich mindestens 50 Patientinnen nach vorgegebenen Kriterien operiert werden. Europäische Gesundheitsregionen seien aber laut Eichtinger auch notwendig, „um die wohnortnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung im Grenzraum zu verbessern.“

Gleichzeitig bekam erstmals eine Patientin aus Niederösterreich im Krankenhaus in Znaim eine Strahlentherapie. Bis Juni 2019 sollen 15 weitere Patienten aus den Kliniken Hollabrunn und Krems in Znaim behandelt werden. Die medizinische Ausrüstung entspricht höchsten europäischen Standards, versicherte Eichtinger. Die Patienten in der Grenzregion würden sich durch die Zusammenarbeit eine lange und anstrengende Anreise ersparen.

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