Windparkprojekt in Traismauer gescheitert

In Traismauer (Bezirk St. Pölten) ist jahrelang über einen geplanten Windpark diskutiert worden. Nun hat der Betreiber W.E.B das Projekt offiziell zurückgezogen. Die Begründung dafür ist, dass der Gegenwind zu groß gewesen sei.

„Ein Sieg für den Umweltschutz und für die Vernunft“, hieß es am Freitag bei der Bürgerliste MIT, die von Anfang an gegen das Projekt war. Immerhin hatte zuletzt auch die Umweltanwaltschaft dem Projekt ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Ursprünglich hätten in Traismauer fünf große Windkraftanlagen aufgestellt werden sollen.

Für die Betreiber ist der Windpark damit Geschichte, hieß es von W.E.B gegenüber noe.ORF.at. Zwar befinde man das Projekt nach wie vor als gut, allerdings sei es in vielen Diskussionen nicht gelungen, die Bevölkerung davon auch zu überzeugen, teilte eine Sprecherin mit. Gegen die Mehrheit der Bevölkerung zu entscheiden, entspreche nicht der Unternehmensphilosophie. Nun sollen die Ressourcen in andere Projekte fließen.

Stadt bedauert die Entscheidung

Bürgermeister Herbert Pfeffer (SPÖ) bedauert die Entscheidung, schließlich bekenne sich die Stadt zu nachhaltigem Klimaschutz, bei dem die Windräder eine Säule gewesen wären. Für Pfeffer sei stets die Versorgung der Stadt mit umweltschonender Energie im Vordergrund gestanden – einerseits preislich als Mehrwert für die Bevölkerung, andererseits umwelt- und anrainerschonend.

Den Rückzug der W.E.B sehe er nicht als das Ende, sondern als Anfang einer intensiven Diskussion über die künftige, umweltorientierte Ausrichtung der Stadt. Bereits in den vergangenen Jahren habe Traismauer etwa mit dem Biomassewerk für alle Kommunalgebäude, wie Schule oder Rathaus, oder dem E-Car-Sharing umweltschonende Aktionen gestartet. Die Maßnahmen sollen nun forciert werden.

Erst Zustimmung, dann Ablehnung

In der Frage der Windkraft hatte es in Traismauer 2014 eine Volksbefragung gegeben, die (bei 45 Prozent Beteiligung) pro Windkraft ausging. MIT beharrte in der Folge auf einer zweiten Volksbefragung mit anderer Fragestellung, die 2016 bei 36 Prozent Beteiligung eine Ablehnung erbrachte.

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