Zugsunglück: Suche nach Ursache läuft

In Völlerndorf (Bezirk St. Pölten) ist Dienstagfrüh ein Triebwagen der Mariazellerbahn entgleist. Dabei wurden drei Insassen schwer und 31 leicht verletzt. Die Suche nach der Ursache läuft.

Laut Feuerwehr passierte der Unfall gegen 7.15 Uhr kurz vor der Pielachbrücke. Der Zug fuhr gerade Richtung St. Pölten, als der vordere Zugsteil entgleiste und der hintere auffuhr. Die aus drei zusammenhängenden Waggons bestehende vordere Garnitur kippte daraufhin um und blieb auf der Seite liegen. Außerdem wurde dabei die Oberleitung heruntergerissen, weshalb Feuerwehr und Rettung erst zufahren konnten, nachdem der Strom abgeschaltet wurde.

Laut Rotem Kreuz Niederösterreich gibt es drei Schwerverletze, die eine Oberschenkelfraktur, ein stumpfes Bauchtrauma und ein Polytrauma erlitten, sowie 31 leicht verletzte Passagiere. 48 Zugsinsassen blieben zum Glück unverletzt. Sie wurden mit einem Polizeibus ins Feuerwehrhaus nach Gerersdorf (Bezirk St. Pölten) gebracht. Die verletzten Personen wurden versorgt und in die Spitäler St. Pölten, Amstetten und Wien gebracht. Der Lokführer, der unverletzt blieb, und das weitere Zugspersonal wurden am Vormittag vom NÖVOG-internen Kriseninterventionsteam betreut.

Der Großeinsatz aus der Luft

Mehrere ÖAMTC-Hubschrauber brachten die Schwerverletzten ins Krankenhaus. Dutzende Rettungskräfte waren im Einsatz.

Drei ÖAMTC-Hubschrauber - Christophorus 2 aus Krems-Gneixendorf, Christophorus 15 aus Ybbsitz und Christophorus 9 aus Wien - brachten die Schwerverletzten in Krankenhäuser. Mit der Versorgung der Betroffenen waren 70 Sanitäter und sechs Notärzte beschäftigt. Weiters standen die Feuerwehr mit 40 Mitgliedern und die Polizei im Einsatz. Auch ein weiteres Kriseninterventionsteam wurde angefordert.

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Dienstagfrüh ist in Völlerndorf ein Triebwagen der Mariazellerbahn entgleist. Nach ersten Angaben wurden 34 Personen verletzt.

NÖVOG arbeitet an Aufklärung

Die Ursache für die Entgleisung ist laut Betreiber NÖVOG derzeit noch unklar. Am späten Vormittag hieß es, man arbeite an der Aufklärung. Der Lokführer wurde bereits einvernommen, Angaben gab es dazu aber nicht. Nun prüft eine Untersuchungskommission des Verkehrsministeriums den Vorfall. Die NÖVOG teilte in einer Aussendung mit: „Wir bedauern den Unfall zutiefst und entschuldigen uns aufrichtig bei allen Fahrgästen, den Verletzten und deren Angehörigen, Familien und Freunden und wünschen allen baldige Besserung.“

Die Strecke zwischen St. Pölten-Hauptbahnhof und Hofstetten-Grünau ist bis auf Weiteres gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet, teilte eine Sprecherin der NÖVOG mit. Nach Abschluss der Erhebungen am Unfallort sollten die beiden Garnituren geborgen. Die Sperre soll laut NÖVOG-Geschäftsführer Gerhard Stindl fünf, sechs Tagen dauern, „immerhin sind die Fahrleitung sowie Signale beschädigt“.
Alle Gegenstände, die nach dem Unfall im Zug zurückgelassen wurden, können in der Polizeiinspektion Ober-Grafendorf abgeholt werden.