Drohende Verzögerungen bei FH-Ausbau

Die Fachhochschule St. Pölten soll bis 2020 beträchtlich wachsen. Der geplante Ausbau könnte sich nun aber verzögern. Der Preis des im Ausschreibungsverfahren ermittelten Konsortiums ist laut Stadtgemeinde überzogen.

Die Fachhochschule (FH) St. Pölten sorgte zuletzt für viele positive Schlagzeilen. So wurden etwa im vergangenen Jahr erstmals mehr als 3.000 Studierende gezählt. Zusätzlich wird kräftig in Zukunftsbereiche wie etwa Cyber Security investiert. Einziges Problem: Schon jetzt haben nicht mehr alle Studentinnen und Studenten in den Räumlichkeiten der FH Platz. Teilweise müssen sie in Container ausweichen.

FH St. Pölten

FH St. Pölten, Foto Kraus

Die stetig steigenden Studierendenzahlen machen den Ausbau der FH notwendig

Damit sollte spätestens im Jahr 2020 Schluss sein. Bereits für diesen Juli war der Spatenstich für den FH-Ausbau geplant. Die Arbeiten sollten anschließend eineinhalb Jahre dauern. Der Baubeginn ist nun jedoch gefährdet. Grund dafür ist laut Gemeinderat der „stark überhöhte“ Angebotspreis des Baupartners.

Die Stadt St. Pölten ist über die Hochschulen St. Pölten Holding GmbH mit 74 Prozent der Anteile Haupteigentümer der FH. Seit Februar 2018 beteiligt sich das Land mit weiteren 26 Prozent an der Fachhochschule. Seitens der Stadt - dem öffentlichen Auftraggeber - wird von einem Angebot zu einem „nicht marktkonformen Preis“ gesprochen. Zudem sei es unter anderem aus rechtlichen Gründen nicht möglich, das Angebot zu diesen Konditionen anzunehmen.

Suche nach Alternativen

Laut dem Medienservice der niederösterreichischen Landeshauptstadt hatte sich am Ausschreibungsverfahren nur ein Bieterkonsortium beteiligt – dessen Angebot stuft allerdings auch ein beigezogener Sachverständiger als zu hoch ein.

In einer Gemeinderatssitzung am Montag wurde die weitere Vorgangsweise beraten. Zuvor wurde die Sachlage dem Gemeinderat in einem Dringlichkeitsantrag zur Kenntnis gebracht, da die nächste Sitzung erst im September stattfindet. Aufgrund des Zeitdrucks hinsichtlich der Fertigstellung wurde die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit Projektberatern alternative Schritte auszuarbeiten.

Gleichzeitig hofft die Stadt weiter auf die Einsicht des Konsortialpartners. Sollte dieser bezüglich der Finanzierungskosten nicht doch noch einlenken, drohe der Widerruf des Ausschreibungsverfahrens. Im schlimmsten Fall könnte das sogar die Verschiebung des Projektes bedeuten.

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