Stammzellen für den kleinen Leonhard gesucht

Der 20 Monate alte Leonhard hat Leukämie und braucht dringend eine Stammzellenspende. Am Samstag werden im Festspielhaus in St. Pölten bei einer großen Typisierungsaktion Spender gesucht.

Im österreichischen Stammzellenregister gibt es 65.500 Stammzellenspenderinnern und -spender, weltweit sind es sogar 30,3 Millionen. Dennoch passt für den 20 Monate alten Leonhard keiner dieser Spender. Daher riefen Mirjam Länger und zwei weitere Niederösterreicherinnen die Stammzellenspender-Aktion ins Leben. Am Samstag, 7. Juli, werden im Festspielhaus in St. Pölten potentielle Spender für den kleinen Leonhard gesucht.

Als Stammzellenspender kann sich jede Person zwischen 17 und 45 Jahren registrieren lassen. „Es gibt gewisse Krankheiten, die eine Registrierung ausschließen. Das sind aber schwere Krankheiten“, erklärt Walter Brenner vom Verein „Geben für Leben“.

Für 80 Prozent aller Fälle werden Spender gefunden

Die Typisierung kann über eine Speichel- oder Blutprobe erfolgen. Kommt man als Spender für einen Patienten in Frage, wird man kontaktiert und, wenn man nach wie vor zum Spenden bereit ist, auf die Entnahme vorbereitet. Für 80 Prozent aller Fälle kann ein Stammzellenspender gefunden werden.

Stammzellenspender gesucht St. Pölten

ORF

Für Leonhard wird ein Stammzellenspender gesucht

Vier Tage vor der Spende muss sich der Spender ein Medikament injizieren, das einen künstlichen, grippalen Infekt im Körper hervorruft. „Dadurch wird das blutbildende System angeregt, vermehrt Stammzellen zu bilden und in die Blutbahn auszuschwemmen“, erklärt Brenner. „Am fünften Tag geht man in die Klinik, bekommt links und rechts eine Nadel gesetzt und das Blut läuft durch einen Zellseparator. So werden die Stammzellen aus der Blutbahn gefiltert.“ Als zweite Möglichkeit gibt eine Operation unter Vollnarkose, wo Stammzellen aus dem Beckenknochen entnommen werden. Diese Methode wird laut Brenner heute nur noch selten angewandt.

Betroffene Mutter: „Angst, Verzweiflung, Ohnmacht“

Mirjam Länger, die Organisatorin der Stammzellenspender-Aktion, kennt das Gefühl auf den richtigen Spender zu warten. Ihr kleiner Sohn Maximilian brauchte nämlich vor einiger Zeit ebenfalls einen Spender. „Das sind Gefühle wie Angst, Verzweiflung und Ohnmacht, weil man selbst nicht in der Lage ist, dem Kind zu helfen“, schildert Länger.

Den Tag, an dem ihr mitgeteilt wurde, dass ein Spender für ihren Sohn gefunden wurde, wird Länger nie vergessen: „Da kommt auf einmal wieder so ein positiver Aufschwung. Ja, mein Kind hat wieder Überlebenschancen. Es geht voran.“ Dieses Gefühl wünscht sie auch den Eltern des kleinen Leonhard.

Mehr als 200.000 Euro investiert das Gesundheitsministerium in die Stammzellenspendersuche. Stammzellenspender können sich am Samstag von 9.00 bis 13.00 Uhr im Festspielhaus St. Pölten mittels Bluttest registrieren lassen.

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