Fernkälte als Alternative zur Klimaanlage

Immer mehr große Firmen setzen auf Fernkälte statt auf Klimaanlagen. Daher baut die EVN die Fernkälteversorgung weiter aus. Derzeit wird auch getestet, ob Fernkälte in kleineren Betrieben zum Einsatz kommen kann.

Aktuell werden in Niederösterreich ausschließlich Großkunden mit Fernkälte versorgt, sagt Stefan Zach, der Sprecher des Energieversorgers EVN, im Gespräch mit noe.ORF.at. So setzen etwa viele Landeskliniken auf Fernkälte. Alleine durch den Zubau des St. Pöltner Universitätsklinikums stieg der Fernkälte-Bedarf der Stadt um etwa 30 Prozent.

Wärme statt Strom für Kälteerzeugung

Für große Betriebe, die die Fernkälte ganzjährig nutzen, etwa zur Kühlung medizinischer und technischer Geräte, sei Fernkälte besonders interessant, heißt es. In Mödling testet man nun an einem circa 400 Quadratmeter großen Bürokomplex, ob man das umweltschonende Kühlungskonzept auch bei kleineren Betrieben anwenden kann.

Fernkälte-Anlage

ORF / Andreas Kotzmann

In Fernkälte-Anlagen wird aus Wärme Kälte

Im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen wird Fernkälte nicht mit Strom erzeugt, sondern aus Wärme. Die EVN verwendet dazu die Wärme aus Bio-Masse-Kraftwerken, die in sogenannten „Absorptionskältemaschinen“ durch chemische Verfahren zu Kälte umgewandelt wird. „Ideal sind solche Maschinen für Betriebe, bei denen in Produktionsprozessen Abwärme erzeugt wird, die dann direkt in Kälte umgewandelt werden kann“, so Stefan Zach.

Für Privat-Haushalte noch kein Thema

Für niederösterreichische Privat-Haushalte ist Fernkälte aber noch kein Thema, sagt der EVN-Sprecher. Für diese gibt es nämlich andere, günstigere Alternativen - etwa Kombinationen aus Photovoltaik-Strom und Klimaanlagen, die überschüssige Energie gleich zum Kühlen verwenden. Laut Zach sei dies aber gar nicht immer notwendig, oft reiche eine gute Beschattung und vernünftiges Lüften bereits aus, um die Wohnung angenehm zu kühlen.

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