EU-Trinkwasserpläne: Mandl schlägt Alarm

Die Europäische Union plant im Herbst den Beschluss einer neuen Trinkwasserrichtlinie. Der EU-Parlamentarier Lukas Mandl (ÖVP) aus Niederösterreich schlägt deshalb Alarm. Es würden dadurch deutliche Mehrkosten entstehen.

Aktuell sieht die neue Richtlinie der EU strengere Kontrollen und Grenzwerte für Wasser vor als bisher. EU-Parlamentarier Mandl schlägt Alarm: „Die neue Richtlinie würde für die Betreiber örtlicher Wasserwerke grob gesprochen eine Verzehnfachung der Kosten bedeuten. Für viele kleine Anlagen könnte dies das Aus bedeuten.“

Mehr Kontrollen durch neue Richtlinie

Viele Punkte der geplanten EU-Richtlinie würden hierzulande nichts verbessern, sondern teurer machen, sagt Mandl im Gespräch mit noe.ORF.at. Mandl hat viele Änderungsanträge gestellt. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, dass unser Wasser nicht teurer wird, dass es eine Trinkwasserrichtlinie gibt, die der lokalen und regionalen Ebene ermöglicht, sich selbst zu organisieren, und trotzdem den zwei Millionen Unionsbürgerinnen und Unionsbürgern, die noch kein sauberes Wasser haben, diese Möglichkeit gibt.“

Lukas Mandl

ORF

Derzeit würde die neue Trinkwasserrichtlinie deutlich mehr Kontrollen und mehr Entnahmestellen für Wasser vorsehen. Das ist in Österreich aber laut Mandl nicht notwendig, und die Kosten dafür müssten nicht zuletzt die Steuerzahler begleichen.

Zehn statt einer Komplettüberprüfung

Kleine Wasserwerke müssten in Zukunft zehn statt bisher einer Komplettüberprüfung pro Jahr durchführen, was einen enormen Kostenfaktor bedeuten würde. Weiters sollen manche Grenzwerte auf einen Wert gesenkt werden, der nur ein Drittel des von der WHO empfohlenen Wertes entspricht. Diese strengen Regeln könnten zu ständigen Alarmierungen führen.

Hoffnung auf Änderung gibt Mandl, dass es erst zuletzt gelungen ist, im Bereich des Katastrophenschutzes die Freiwilligkeit beizubehalten. So sind etwa Auslandseinsätze heimischer freiwilliger Feuerwehren weiterhin möglich. Zur EU-Wahl im nächsten Jahr sagt Mandl: „Ich bin selbst ein Bewerber um die Wiederwahl, nur um die Wiederwahl, nicht um den Spitzenkandidaten. Beim Spitzenkandidaten würde ich heute wetten, dass unser Delegationsleiter Othmar Karas (ÖVP) auch wieder Spitzenkandidat sein wird.“

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