Wölfe: Schreckschüsse sind erlaubt

In Niederösterreich reagiert man auf die steigende Zahl an Wolfsrissen. Ab sofort sind Vergrämungsmaßnahmen in Kraft. Jäger bzw. Jagdausübungsberechtigte dürfen Schreckschüsse abgeben und Munition aus Gummi einsetzen.

Mit den Maßnahmen soll der Wolf vertrieben bzw. ferngehalten werden. Auslöser dafür ist, dass im Waldviertel seit dem 20. Juli 31 Schafe gerissen worden sind. Besonders betroffen waren die Bezirke Gmünd und Zwettl, weshalb in einzelnen Jagdgebieten in den Gemeinden Langschlag bzw. Bad Großpertholz ab sofort Vergrämungsmaßnahmen ergriffen werden dürfen.

Die dafür notwendigen Bescheide der Bezirkshauptmannschaften wurden in Abstimmung mit Experten erlassen und sind bereits in Kraft. Das heißt: Jäger oder Jagdausübungsberechtigte dürfen Schreckschüsse abgeben oder Projektile aus Gummi einsetzen.

„Durchaus wirkungsvolle Maßnahme“

Nach den jüngsten Vorfällen gehen Wildtierbiologen davon aus, dass die Schafe von Wölfen gerissen worden sind, die sich im Waldviertel niedergelassen haben. Besonders wichtig sei es deshalb, dass der Wolf seine Scheu nicht verliert. „Wir sind mit dieser Lösung sehr zufrieden. Das Land und die Behörden setzen mit Unterstützung der Jägerschaft Maßnahmen, um Nutztiere zu schützen. Nun hoffen wir das Beste“, sagt Landeskammerrat Daniel Heindl von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Von einer „durchaus wirkungsvollen Maßnahme“ spricht man beim niederösterreichischen Landesjagdverband: „Es ist ein erster Schritt, um Weidetiere zu schützen“, sagt Landesjägermeister-Stellvertreter Werner Spinka gegenüber noe.ORF.at. „Die Schreckschüsse dürfen mit scharfer Munition abgegeben werden, auf den Wolf selbst darf mit Gummischrot vom Kaliber 12/70 geschossen werden - beides in der Nähe von Weidetieren“, konkretisierte Spinka.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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