Nach Bootsunglück: Ermittlungen laufen

Nachdem ein Pionierboot des Bundesheeres am Samstag bei Hainburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha) beim sogenannten Girls’ Camp gekentert ist, laufen die Ermittlungen zur Unfallursache. Die Teilnehmerinnen wurden psychologisch betreut.

Jene Frauen und Soldaten, die sich auf dem verunglückten Arbeits-und Transportboot befunden hatten, wurden ebenso psychologisch betreut wie alle anderen Teilnehmer an dem - nunmehr abgebrochenen - Schnupperwochenende beim Militär. Dazu sind laut dem Verteidigungsministerium alle verfügbaren Psychologen und Peers des Bundesheeres zusammengezogen worden. Die Eltern der Teilnehmerinnen wurden für eine direkte Information ins Camp eingeladen.

Zwei Frauen weiter in kritischem Zustand

Bei dem Unglück gerieten unter anderem zwei junge Frauen unter das gekenterte Boot, sie mussten wiederbelebt werden und wurden in einem kritischen Zustand in Wiener Krankenhäuser geflogen - mehr dazu in Heeresboot gekentert: Zwei Frauen reanimiert (noe.ORF.at; 1.9.2018). Ihr Zustand sei weiterhin kritisch, teilte Oberst Michael Bauer vom Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Die beiden Frauen im Alter von 22 und 18 Jahren stammen aus Wien und Niederösterreich.

22 weitere Personen mussten nach dem Unglück medizinisch versorgt werden. Sie wurden zur Kontrolle und Beobachtung ins Krankenhaus nach Hainburg gebracht. Noch am Samstag konnten sie meisten das Spital wieder verlassen. Eine Frau blieb über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus, teilte das Ministerium zudem mit. „Dabei handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme.“

Bundesheer-Boot gekentert

Am Samstag ereignete sich ein schweres Bootsunglück. Das Schiff kenterte während eines Schnupperwochenendes des Bundesheers.

Staatsanwaltschaft und Unfallkommission ermitteln

Unterdessen gingen die Untersuchungen zur Unfallursache am Sonntag weiter. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg nahm die Ermittlungen auf. Gleichzeitig wurde vom Bundesheer eine eigene Unfallkommission eingesetzt, die am Sonntagvormittag in St. Pölten tagte. Sie steht unter der Leitung eines Pionieroffiziers. Ein rechtskundiger und ein technischer Offizier sowie ein Arzt sind die weiteren Mitglieder, so das Ministerium. Auch der Bootsführer - ein Unteroffizier mit abgeschlossener Ausbildung an diesem Bootstyp - wurde bereits einvernommen.

Mit Ergebnissen werde frühestens zu Beginn der kommenden Woche gerechnet, sagte Bauer gegenüber noe.ORF.at. Medienberichte, wonach das Boot mit 13 Personen überfüllt gewesen sein soll, wies ein Sprecher jedenfalls zurück. Das Pionierboot sei für zwölf Insassen und zwei Besatzungsmitglieder zugelassen, hieß es weiter.

Insgesamt waren am Samstag vier Heeres-Boote unterwegs. Weil zur selben Zeit eine Katastrophenübung der Feuerwehr auf der Donau stattfand, waren Helfer rasch zur Stelle. Neben der Feuerwehr waren auch das Rote Kreuz und der ÖAMTC vor Ort im Einsatz.