Zweites Wolfsrudel in Niederösterreich gesichtet
Der Wolfsbeauftragte des Landes, Georg Rauer, bestätigt die Existenz des zweiten Wolfsrudels. Es handelt sich um zumindest vier, möglicherweise auch fünf Jungtiere, die auf den Aufnahmen der Fotofalle zu sehen sind. Diese entstanden in einem Waldstück bei Karlstift. Rauer geht davon aus, dass dieses Rudel, das sich im Grenzgebiet von Niederösterreich, Oberösterreich und Tschechien aufhält, zumindest aus sechs bis sieben Tieren besteht.
Wolfsrudel aus Grenzgebiet eingewandert
Am Truppenübungsplatz Allentsteig lebt schon seit längerem ein Wolfspaar. Im August 2016 war dort der erste Wolfsnachwuchs seit mehr als 100 Jahren gesichtet worden. Auch heuer gab es wieder Nachwuchs - mehr dazu in Wieder Jungwölfe in Allentsteig gesichtet (noe.ORF.at; 6.7.2018).
Wie DNA-Proben nach Wolfsrissen und aus Losungsproben ergaben, handelt es sich bei dem nun gesichteten Wolfsrudel allerdings um keine direkten Nachkommen des Rudels in Allentsteig. Vielmehr seien die Tiere aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet eingewandert, sagt Rauer. Dies lasse sich anhand der DNA-Proben eindeutig belegen.
Informationsoffensive gefordert
Der letzte gemeldete Riss eines Nutztieres, der offenbar auf dieses Rudel zurückgeht, war am 24. August. Damals wurde in Angelbach (Bezirk Gmünd), nur wenige Kilometer von Karlstift entfernt, ein Schaf von einem Wolf getötet. Anfang August sorgten bereits acht tote Schafe für Aufregung - mehr dazu in Acht Schafe vermutlich von Wolf gerissen.
Wegen der Sichtung des zweiten Wolfsrudels fordert der WWF Österreich nun eine Informationsoffensive sowie ein seriöses Wolfsmanagement seitens der zuständigen Behörden. Die Weidetierhalter müssten beraten und finanziell unterstützt werden, sagt WWF-Experte Christian Pichler - mehr dazu in Wolfsfamilie in Oberösterreich gesichtet (ooe.ORF.at; 5.9.2018).