EU-Experten beraten Gesundheitskooperationen

Im Zuge des österreichischen Ratsvorsitzes haben EU-Kommissionsexperten aus 27 Ländern in Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) zum Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich getagt.

Auf Initiative von dem für internationale Beziehungen zuständigen Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) war eine Delegation der EU-Kommission mit 64 Vertretern am Donnerstag in Hainburg zu Gast. „Vorzeigeprojekte wie ‚Healthacross‘ garantieren nicht nur beste medizinische Versorgung nahe am Wohnort, sondern sichern auch wichtige Jobs in der Region ab. Hier haben wir von der EU-Kommission volle Unterstützung, wir gehen im Gesundheitsbereich den richtigen Weg“, teilte der Landesrat und Vorsitzende des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) am Freitag in einer Aussendung mit.

Internationale Zusammenarbeit wird ausgebaut

„Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit im länderübergreifenden Gesundheitsbereich noch weiter auszubauen und neue Kooperationspartner zu finden.“ Die Initiative „Healthacross“ wurde vor zehn Jahren beim NÖGUS ins Leben gerufen und ließ bisher mehr als eine Million Fördermittel für Gesundheitsprojekte in der Grenzregion nach Niederösterreich fließen, teilte der Fonds mit. Im Landesklinikum Melk wurde in Kooperation mit dem Krankenhaus Znaim (Tschechien) das erste EU-zertifizierte Endometriose-Zentrum der Stufe 1 für niederösterreichische Frauen aufgebaut.

NÖGUS Eichtinger EU Kommission Healthacross

NÖGUS

Martin Eichtinger (4.v.r.) mit Tagungsteilnehmern und den EU-Kommissionsvertretern Anda Panaite (5.v.r.) und Moray Gilland (3.v.r.)

In Gmünd soll im kommenden Jahr das erste grenzüberschreitende Gesundheitszentrum entstehen, in dem Experten aus Niederösterreich und Tschechien gemeinsam unter einem Dach Patienten aus beiden Ländern versorgen. Im Landesklinikum Gmünd können Menschen aus der Grenzregion im Nachbarland ambulant behandelt werden, künftig soll auch die stationäre Aufnahme in bestimmten Fällen möglich sein. Im Zuge eines Pilotprojektes können Niederösterreicher eine Strahlentherapie im Krankenhaus Znaim in Anspruch nehmen.

Rettungsverträge mit den Regionen Südböhmen und Südmähren sichern, dass Einsatzfahrzeuge die Grenzen überqueren. „So kommt zu Notfällen jenes Rettungsteam, das am schnellsten am Einsatzort sein kann, ungeachtet der Staatsgrenze“, hieß es. Eine entsprechende Vereinbarung mit der Slowakei befindet sich laut NÖGUS ebenfalls in Ausarbeitung. Kurz vor dem Start stehe eine Partnerschaft zwischen dem Landesklinikum Hainburg und der Kinderuniversitätsklinik Bratislava.

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