Bootsunfall: Heer sieht Verantwortung bei sich

Dass es nach dem Bootsunfall auf der Donau bei Hainburg zu Schuldzuweisungen zwischen dem Bundesheer und der Feuerwehr gekommen sei, wäre eine „Katastrophe“, so Heeressprecher Michael Bauer. Die Verantwortung liege klar beim Bundesheer.

„Ich möchte das hier ganz klar sagen: Es liegt mir fern, die Feuerwehr zu beschuldigen. Wir - und nicht die Feuerwehr - sind für diesen Unfall verantwortlich. Es ist unsere Kommission, die sowohl die Ursache als auch den Sachverhalt feststellt. Wir benötigen dazu alle Daten, und genau das machen wir jetzt“, erläuterte Michael Bauer, der Sprecher des Bundesheeres, am Freitag im Ö1-„Mittagsjournal“.

Vier Wochen ist es her, dass auf der Donau bei Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) ein Boot des Bundesheeres kenterte, auf dem sich fünf Frauen und acht Männer befunden hatten. Zwei der Frauen konnten erst nach 40 Minuten gerettet und reanimiert werden. Sie hatten sich unter dem Boot befunden. Ihr Gesundheitszustand ist nach wie vor kritisch.

Bauer: „Wir haben noch nicht alle Fakten“

Eine vom Bundesheer eingesetzte Untersuchungskommission sei nach wie vor dabei, alle Fakten zu sammeln. „Drei große Brocken“ würden noch fehlen, erklärte Bauer. Es handle sich dabei um technische Gutachten, Einsatzprotokolle und um Niederschriften der Teilnehmerinnen am Girls’ Camp, in dessen Verlauf der Unfall passiert war.

Fotos vom Bootsunfall auf der Donau

Privat

Heeressprecher Bauer: „Bilder sind ein Ausschnitt der Wirklichkeit, und wir wissen nicht, was ein paar Sekunden davor oder danach passiert ist“

„Wir kennen nicht das gesamte Ganze, wir haben noch nicht alle Fakten. Was wir sicher wissen ist, da gibt es Zeugenaussagen unserer Soldaten, es war bereits auf der Donau klar, dass Frauen fehlen, dass Teilnehmerinnen des Girls’ Camp fehlen.“ Gerade deshalb sei der Bootsführer ins Wasser gesprungen und unter das Boot getaucht.

„Die Bilder machen keinen guten Eindruck“

Auf Fotos vom Unfalltag, die noe.ORF.at veröffentlichte, ist zu sehen, dass mehrere Soldaten zu diesem Zeitpunkt neben dem Boot stehen, also offenbar nicht aktiv nach den vermissten Frauen suchten.

Bundesheersprecher Michael Bauer betonte jetzt erneut, dass man noch nicht alle Fakten kenne: „Ich kann mir das zum jetzigen Zeitpunkt nicht erklären. Die Bilder machen keinen guten Eindruck, das gebe ich zu. Aber sie sind ein Ausschnitt der Wirklichkeit, und wir wissen nicht, was ein paar Sekunden davor oder danach passiert ist. Wir kennen nicht den Gesamtzusammenhang.“ So würden zum Beispiel auch noch technische Gutachten fehlen, erst dann werde das Bundesheer einen Bericht vorlegen können.

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