Von Deripaska finanzierte Kirche eingeweiht

In Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) wurde am Sonntag eine russisch-orthodoxe Kirche ihrer Bestimmung übergeben, finanziert von Oleg Deripaska. Der Großvater des russischen Oligarchen starb 1945 und ist in Laa bestattet.

Oleg Deripaska zweiter von rechts Laa an der Thaya

Stephanie Müller

Oleg Deripaska (l.) und Botschafter Dmitirij Ljubinskij in Laa/Thaya

Die Genehmigung für die Errichtung der Kirche in Laa an der Thaya neben der Grabanlage mit sowjetischen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs wurde bereits 2007 erteilt. Baubeginn für die 17 Meter hohe Kirche war im Frühjahr 2014 - mehr dazu in Oligarch baut Kapelle im Weinviertel (noe.ORF.at; 29.5.2014).

Kirche in Gedenken an toten Großvater

Oleg Deripaska ließ die Kirche für seinen im Zweiten Weltkrieg gefallenen Großvater errichten. Dieser war Mitglied der Roten Armee und starb im Frühjahr 1945 bei den Kämpfen nahe Laa an der Thaya. Am 7. Mai 1945 räumten die Deutschen die Stadt, am 8. Mai 1945 kam die sowjetische Armee nach Laa an der Thaya.

Deripaskas Großvater wurde zuerst in Fallbach, einem Nachbarort von Laa, bestattet und später nach Laa an der Thaya in die sowjetische Grabanlage umgebettet. In Österreich gibt es 227 Grabanlagen, in denen sowjetische Soldaten beerdigt sind, in Russland 183 deutsche Soldatenfriedhöfe.

2006 besuchte Oleg Deripaska „das Grab seines Großvaters, wenige Wochen später erwarb eine in seinem Besitz stehende Firma ein an den Soldatenfriedhof angrenzendes Grundstück, um hier zum Gedenken an seinen Großvater eine Kirche zu errichten“, schreibt die online-Enzyklopädie Wikipedia.

Kirche soll öffentlich zugänglich sein

Am Sonntag war Oleg Deripaska in Laa an der Thaya, als die Kirche ihrer Bestimmung übergeben wurde. Sie soll in nächster Zeit ständig öffentlich zugänglich sein. Sie ist ein Teil der Grabanlage, der Friedhof wurde während der Bauzeit komplett renoviert.

Die Kirche in der Weinviertler Grenzstadt wurde verkleinert nach dem Vorbild der Mariä-Schutz-und Fürbitten-Kirche an der Nerl bei Wladimir (Russland) errichtet. Diese orthodoxe Kirche aus hellem Sandstein zählt zu den UNESCO-Welterbestätten und ist für ihre harmonischen Proportionen bekannt.