100-Jahr-Jubiläum: Als Frauen wählen durften

Im Jahr 2018 jährt sich die Einführung des Frauenwahlrechts in Österreich zum 100. Mal. Mehrere Projekte thematisieren das demokratiepolitische Ereignis, sie werden am 11. Oktober im Kunstraum Niederoesterreich präsentiert.

Am 12. November 1918 wurde das „allgemeine, gleiche, direkte und geheime Stimmrecht für alle Staatsbürger ohne Unterschied des Geschlechts“ erlassen, womit es Frauen am 16. Februar 1919 erstmals möglich war, gleichberechtigt mit Männern an der Wahl zur Nationalversammlung teilzunehmen und auch selbst gewählt zu werden. Schließlich zogen acht Frauen in die Nationalversammlung ein. Um dieses Ereignis zu würdigen, startete die Abteilung Kunst und Kultur/Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich, auf Initiative des Frauenreferates des Landes Niederösterreich, ein mehrteiliges Projekt.

Die vier Künstlerinnen Susi Jirkuff, Jakob Lena Knebl, Isa Rosenberger und Susanne Schuda wählten unterschiedliche Zugänge, um die historische Entwicklung und zeitgenössische Aspekte der politischen Partizipation von Frauen darzustellen. Dabei fungiert der öffentliche und digitale Raum als Projektionsfläche und Multiplikator für die von den Künstlerinnen konzipierten Sujets bzw. Videos. Ziel dieses Projekts sei, eine „möglichst große Sichtbarkeit zu erreichen und eine andauernde Auseinandersetzung mit dem Thema anzustoßen“, hieß es in einer Aussendung.

Videos, Plakate, Fahnen und Flugzettel

Susi Jirkuff produzierte drei Animationsfilme, die Schülerinnen und Schüler die Geschichte des Frauenwahlrechts näher bringen sollen. Die Videos von Susi Jirkuff werden ab dem 16.10. bis Ende des Jahres im Haus der Geschichte Niederösterreich im dortigen Kino gezeigt. Die Plakatserie von vier Bildern von Jakob Lena Knebl will mit Humor und plakativer Bildsprache Aufmerksamkeit für das Thema wecken.

Der Plakatentwurf von Isa Rosenberger führt mittels Montage zwei Ebenen und Zeitlichkeiten zueinander: die historischen Fotografien von demonstrierenden Frauen (und Männern) werden durch aktuelle Wortmeldungen junger Menschen kommentiert. Susanne Schuda stellt die Parole „Heraus mit dem Wahlrecht“ ins Zentrum ihres Posters.

Neben den bereits genannten Projekten wird im Kunstraum Niederösterreich am 11. Oktober auch eine Intervention von Tatiana Lecomte gezeigt. Lecomte hebt in ihrem Projekt einige weibliche Protagonistinnen hervor, die zwischen 1848 und der Gründung der Ersten Republik aktiv für die Rechte der Frauen eintraten. Neun Wochen lang wird deshalb im Palais Niederösterreich wöchentlich eine neue Fahne mit dem Namen zweier Frauen gehisst. Vor dem Palais Niederösterreich wird jeden Tag ein Flugblatt mit Ausschnitten aus Zeitungsartikeln der damaligen Zeit verteilt.

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