Plastik schon beim Einkauf vermeiden

Plastik wächst sich zum immer größeren Umweltproblem aus und findet sich sogar im menschlichen Körper. Ein Geschäft in Wiener Neustadt beschreitet den Weg der Müllvermeidung und hat nicht nur Kunststoff verbannt.

Plastik weitet sich zu einem immer größeren Problem aus. Im Meer schwimmen große Plastikmüllinseln und gelangen über die Nahrungskette bis in den menschlichen Körper. Neue Studien zeigen, dass sich Mikroplastik sogar im menschlichen Stuhl nachweisen lässt. Speziell über Einwegprodukte wird daher immer lauter diskutiert.

Auch im EU-Parlament, wo über das Verbot von zehn Produkten nachgedacht wird, die 70 Prozent des Mülls vermeiden könnten. Besonders in Verruf geraten sind beispielsweise die Plastiksackerl aus der Obst- und Gemüseabteilung, die für eine besonders kurze Zeitspanne produziert werden - für den Transport vom Geschäft nach Hause.

Leben ohne Plastik Zero Waste

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Immer mehr Geschäfte um Alternativen bemüht

Bemühungen Plastik zu vermeiden, nehmen zu. In anderen europäischen Ländern wie etwa Italien sind die Plastiksackerln bereits stärker zurückgedrängt als in Österreich. Kunststoff beim Einkauf sogar gänzlich zu verbannen, bildet aber die große Ausnahme. Die „Schmeckerei“ in Wiener Neustadt ist ein sogenannter „Unverpacktladen“. Dort werden Waren in größeren Gebinden angeboten, sodass sich die Kundinnen und Kunden Nudeln, Mehl, Tee oder Müsli in mitgebrachte Behältnisse selbst abfüllen können.

Der Wunsch, Müll zu reduzieren, hat die Betreiberin der „Schmeckerei“ zu ihrer Geschäftsidee des ersten müllfreien Ladens in Niederösterreich angetrieben. „Ich habe lange selbst versucht, unverpackt einzukaufen. Weil die Möglichkeiten in Niederösterreich aber begrenzt waren, habe ich meinen eigenen Laden eröffnet“, erzählt Caroline Reiß-Kornfehl gegenüber noe.ORF.at. Das Konzept wird gut angenommen, über mangelnde Kundschaft klagt sie nicht.

Zunehmende Bereitschaft zur Müllvermeidung

Petra Altmann aus Wiener Neustadt ist Kundin in der „Schmeckerei“ und hat für spontane Einkäufe immer einen Einkaufsbeutel in ihrer Tasche. Ein etwaiges EU-Verbot von Plastiksackerl befürwortet sie und wünscht sich mehr Unverpacktläden: „Wenn man einen sehr weiten Weg zu so einem Geschäft hat, ist es schwieriger, ohne Plastik auszukommen.“

Leben ohne Plastik Zero Waste

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Neben der „Schmeckerei“ gibt es einen weiteren Unverpacktladen in St. Valentin (Bezirk Amstetten). Bestrebungen, Müll zu vermeiden, sind mittlerweile aber auch schon in großen Lebensmittelketten angekommen. Beim Interspar in St. Pölten beispielsweise werden neben den Plastiksackerln in der Obst- und Gemüseabteilung auch kostenlose Papiersäcke angeboten - denn bereits der bewusstere Einkauf kann Müll vermeiden.

Mit kleinen Tricks Plastik einsparen

Müllvermeidende Einkaufshilfen finden sich immer öfter. Bienenwachstücher lassen sich statt Alufolie oder Frischhaltefolie verwenden, wiederverwendbare Küchenrolle lässt sich waschen und Stofftragetaschen für spontane Einkäufe mitzunehmen vermeidet den Plastiksack.

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